Betriebskonzept für eine Betriebsfeuerwehr
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Betriebskonzept für eine Betriebsfeuerwehr
Die Betriebsfeuerwehr als integraler Bestandteil des FM leistet einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit, Resilienz und Nachhaltigkeit hochtechnisierter Unternehmen. Eine Betriebsfeuerwehr muss heute mehr sein als ein "Löschtrupp". Sie fungiert als Sicherheitsdienstleister innerhalb des Unternehmens, proaktiv in Prävention und eingebunden in alle Phasen des Notfallmanagements. Dies erfordert eine enge Verzahnung mit den FM-Prozessen, was in diesem Konzept durch CAFM-Integration, gemeinsame Prozesse und klare Governance-Regeln erreicht wurde. Risikoorientierung ist der Schlüssel zur effizienten Allokation von Ressourcen. Mit standortbezogenen Schutzstufen und Bow-Tie-Analysen werden Über- wie Unterrüstungen vermieden und ein maßgeschneidertes Sicherheitsniveau je Objekt erreicht. Die Betriebsfeuerwehr als "Maßanzug" für das jeweilige Risiko, statt "One size fits all". Es ist deutlich, dass die optimale Organisation einer Betriebsfeuerwehr sowohl tiefes fachtechnisches Wissen (aus dem Feuerwehrwesen) als auch Management-Know-how (aus dem FM, Risikomanagement, Organisationsentwicklung) erfordert – eine echte Querschnittsaufgabe.
Die Betriebsfeuerwehr als integraler Bestandteil des Facility Managements ist unverzichtbar für ein ganzheitliches Sicherheitskonzept in hochtechnisierten Liegenschaften – durch professionelle Strukturen, normative Konformität und innovative Lösungen schafft sie nachhaltigen Schutz für Mensch, Anlage und Unternehmenserfolg.
Strukturiertes Betriebskonzept für die Betriebsfeuerwehr
- Zielbild
- Rechtsgrundlagen
- Risikoanalyse
- Betriebsziele
- Betriebsfeuerwehr
- Integration
- Betriebsmodell
- Digitalisierung
- Nachhaltigkeit
- Anhänge
Zielbild
Die Betriebsfeuerwehr wird als integraler Bestandteil des Unternehmens und des Facility Managements verstanden. Sie agiert nicht isoliert, sondern verzahnt präventive und reaktive Brandschutzaufgaben mit den FM-Prozessen. Das Zielbild umfasst eine proaktive Sicherheitskultur, in der die Betriebsfeuerwehr neben der klassischen Brandbekämpfung auch beratende Funktionen (Brandschutzbegehungen, Unterweisungen) und Mitwirkung an der Planung von Gebäuden und Anlagen übernimmt. Somit ist die Betriebsfeuerwehr sowohl Notfallhelfer im Ernstfall als auch präventiver Partner im Alltag des Facility Managements.
Wesentliche Elemente des Zielbilds sind:
Schutz von Leben und Gesundheit: Oberstes Ziel ist der Schutz von Mitarbeitern, Anwohnern und Einsatzkräften vor Brand- und Unfallgefahren.
Schutz von Sachwerten und Betriebsabläufen: Minimierung von Sachschäden und Betriebsunterbrechungen (Business Continuity) durch schnelle Intervention und vorbeugende Maßnahmen.
Rechts- und Normkonformität: Vollständige Erfüllung aller einschlägigen gesetzlichen Pflichten und Normanforderungen im Brandschutz und Arbeitsschutz.
Integratives FM: Die Betriebsfeuerwehr ist in die FM-Organisation eingebettet, um Synergien zu heben (z. B. gemeinsame Nutzung von FM-Daten, Unterstützung bei Instandhaltung sicherheitsrelevanter Anlagen).
Professionalität und Effizienz: Hohe Professionalität trotz evtl. ehrenamtlicher Struktur – durch klare Prozesse, ständige Aus- und Weiterbildung und leistungsfähige Technik.
Schutzprofile je Standorttyp:
Aufgrund der unterschiedlichen Gefährdungslagen in einem Multi-Site-Unternehmen werden standortspezifische Schutzstufen definiert. Diese Schutzprofile legen fest, welches Schutzniveau (präventiv und operativ) für den jeweiligen Standort erforderlich ist.
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Standorttypen und zugehörige Schutzprofile:
| Standorttyp | Schutzstufe (Schutzziel) | Maßnahmen und Ausstattung |
|---|---|---|
| Rechenzentrum (RZ) Hochverfügbare Data-Center mit empfindlicher IT-Infrastruktur. | Schutzstufe I (Höchstschutz)Ziel: Unterbrechungsfreier Betrieb, Schutz kritischer IT. | - Brandfrüherkennung: automatische Brandmeldeanlagen nach DIN 14675, Ansaugrauchmelder in Doppelböden. |
| Bürogebäude Administrative Standorte, i.d.R. normale Brandlast (Papier, Mobiliar). | Schutzstufe III (Grundschutz)Ziel: Personenschutz und begrenzte Sachwertsicherung. | - Vorbeugender Brandschutz: Brandmelder, Feuerlöscher und Wandhydranten nach ASR A2.2 (normale Brandgefährdung) und DIN 14096 (Brandschutzordnung). |
| Energie-/BESS-Standort z. B. Batterie-Speicher, Umspannwerke, Energieanlagen mit erhöhter Gefahr. | Schutzstufe II (Erweiterter Schutz)Ziel: Schnellst mögliche Brandeindämmung, Umweltschutz. | - Risikominderung: Explosionsüberwachung (H₂-Detektion bei Batterien), Thermalsensorik für frühzeitige Hitzeerkennung. |
| Netz-Infrastruktur Verteilte, kleinere Technikstandorte (Serverräume, Knoten) ohne ständige Besetzung. | Schutzstufe III-IV (Grundschutz, teils remote) Ziel: Selbstschutz der Anlagen, Remote-Überwachung. | - Technischer Selbstschutz: Feste Löschanlagen in Anlagengehäusen (z. B. Mini-Aerosol-Löscher in Technikschränken), automatische Abschaltung im Ereignisfall. |
Erläuterung
Schutzstufe I entspricht dem höchsten Schutzbedarf (z. B. kritische Infrastruktur mit hoher Brandgefahr oder hohem Schadenpotenzial), während Stufe III/IV einen Grundschutz darstellt, der primär auf vorbeugende Maßnahmen und öffentliche Feuerwehrunterstützung setzt. Die Schutzprofile werden regelmäßig überprüft und bei Änderungen der Nutzung oder Risiken angepasst. KPIs für die Schutzwirkung sind z. B. Einhaltung der Schutzziele (Keine Personenschäden, maximale Ausfallzeit < X Stunden, Schadensbegrenzung < Y € pro Vorfall).
Durch diese differenzierten Schutzprofile wird erreicht, dass jeder Standort weder über- noch unterdimensioniert geschützt wird. Ressourcen der Betriebsfeuerwehr lassen sich so gezielt und wirtschaftlich einsetzen, und Standort-Risiken werden angemessen adressiert.
Rechtsgrundlagen und Normen
Ein tragfähiges Betriebskonzept für die Betriebsfeuerwehr muss auf einer soliden Kenntnis der rechtlichen Grundlagen und Normanforderungen basieren. Im Folgenden werden die wichtigsten Gesetze, Verordnungen und Normen aufgeführt, die für eine Betriebsfeuerwehr im FM-Umfeld relevant sind, jeweils mit Bezug zur praktischen Umsetzung.
Wichtige Gesetze und Verordnungen (Deutschland)
Die gesetzlichen Pflichten ergeben sich insbesondere aus dem Arbeitsschutz- und Gefahrenabwehrrecht.
Zentrale Vorschriften sind u. a.:
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): § 5 ArbSchG verpflichtet den Arbeitgeber zu einer Gefährdungsbeurteilung aller Tätigkeiten – dies schließt Tätigkeiten der Betriebsfeuerwehr explizit ein. Auch freiwillige Feuerwehrkräfte im Betrieb unterliegen während ihres Einsatzes dem Schutz des ArbSchG. Arbeitgeber müssen Gefährdungen ermitteln und geeignete Maßnahmen ableiten (ArbSchG §3, §5; konkretisiert durch DGUV V1, siehe unten).
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV): Regelt Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Bereitstellen und Benutzen von Arbeitsmitteln. Für eine Betriebsfeuerwehr bedeutet dies: vor Anschaffung und Einsatz von Geräten wie Atemschutz, Löschfahrzeugen, Leitern etc. ist jeweils eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Zudem sind regelmäßige Prüfungen dieser Arbeitsmittel Pflicht (z. B. Atemschutzgeräte nach Herstellervorgaben und DGUV-Regeln).
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Gilt bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen. Für die Betriebsfeuerwehr relevant bei Einsätzen mit Chemikalien, ausgetretenen Gasen oder brennbaren Flüssigkeiten. TRGS 800 „Brandschutzmaßnahmen“ konkretisiert GefStoffV-Anforderungen für Brandgefährdungen in Bereichen mit Gefahrstoffen. Z. B. wenn im Betrieb gefährliche Stoffe lagern, müssen entsprechend erweiterte Brandschutzmaßnahmen getroffen werden (Einstufung in normale/erhöhte Brandgefährdung nach TRGS 800).
Landesgesetze, Feuerwehrrecht: In den Landes-Feuerwehrgesetzen ist geregelt, unter welchen Umständen Betriebe eine eigene Feuerwehr unterhalten müssen oder können. Oft wird ab einer bestimmten Gefahrengröße oder auf Anordnung der Aufsichtsbehörde die Einrichtung einer Werkfeuerwehr gefordert. Eine Betriebsfeuerwehr kann je nach Bundesland unter bestimmten Voraussetzungen als Werkfeuerwehr anerkannt werden (z. B. in Brandenburg oder Saarland). Anerkannte Werkfeuerwehren unterliegen zusätzlichen Vorgaben der Behörde (Meldepflichten, Prüfungen, Ausbildungsstand). Im Unterschied zur Werkfeuerwehr ist die Betriebsfeuerwehr per se kein staatlich anerkanntes Organ und handelt primär auf dem Betriebsgelände. Allerdings müssen auch Betriebsfeuerwehren im Einsatz mit der öffentlichen Feuerwehr kooperieren und unterstehen insoweit den Feuerwehreinsatzgesetzen der Länder.
Arbeitstättenrecht (ArbStättV, ASR-Regeln): Die Arbeitsstättenverordnung und insbesondere die Technische Regel ASR A2.2 "Maßnahmen gegen Brände" definieren Mindestanforderungen an betriebliche Brandschutzmaßnahmen (Anzahl Feuerlöscher, Alarmierungseinrichtungen, Fluchtwege etc.) je nach Brandgefährdung. Eine erhöhte Brandgefährdung nach ASR A2.2 (z. B. durch brennbare Stoffe oder Prozesse) bedingt zusätzliche Maßnahmen, die oft von der Betriebsfeuerwehr umgesetzt oder überwacht werden (z. B. Brandschutzwachen bei Heißarbeiten).
Tabelle 3.1: Relevante deutsche Rechtsgrundlagen und ihre Bedeutung für die Betriebsfeuerwehr.
| Rechtsgrundlage | Inhalt / Pflichten | Relevanz für Betriebsfeuerwehr |
|---|---|---|
| Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) | §5 Gefährdungsbeurteilung aller Tätigkeiten; §10 Notfallmaßnahmen. | GBU für alle Feuerwehr-Tätigkeiten Pflicht; Integration der Betriebsfeuerwehr ins betriebl. Notfallmanagement (Alarmplan). |
| DGUV Vorschrift 1 "Grundsätze der Prävention" | Allgemeine Unfallverhütungsvorschrift der UV-Träger. | Arbeitgeber muss Gefahren systematisch ermitteln; gilt auch für besondere Gefahren im Feuerwehreinsatz. |
| DGUV Vorschrift 49 "Feuerwehren" (bisher GUV-V C 53) | Unfallverhütungsvorschrift für Feuerwehren (Primär öffentliche). | Wird analog auf Betriebs-/Werkfeuerwehren angewandt; enthält Vorgaben zu Ausrüstung, Ausbildung, Einsatzgrundsätzen (z. B. tragbare Leitern, Atemschutz). |
| Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) | Schutz beim Verwenden von Arbeitsmitteln. | Vor Inbetriebnahme von Feuerwehr-Technik GBU nötig; regelmäßige Prüfungen (z. B. Leitern, Fahrzeuge). |
| Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) + TRGS 800 | Schutz vor Gefahren durch Gefahrstoffe; TRGS 800 konkretisiert Brandschutz. | Bewertung Brandgefährdung bei Gefahrstoffen, Einteilung in normal/erhöht/hoch; entsprechende Brandschutzmaßnahmen (z. B. Löschmittelvorrat, Ex-Zonen, spezielle PSA). |
| Landes-Feuerwehrgesetze / Werkfeuerwehrverordnungen | Regelungen zur Einrichtung und Anerkennung von Werkfeuerwehren. | Abhängig vom Bundesland: Möglichkeit der Anerkennung als Werkfeuerwehr (bessere Einbindung in öffentliche Gefahrenabwehr, aber strengere Auflagen). |
Anmerkung
Darüber hinaus gelten weitere Vorschriften wie z. B. das Bauordnungsrecht (Brandschutz in Bauordnungen, Sonderbauverordnungen) – etwa Anforderungen an Löschwasserbereitstellung, Feuerwehrzufahrten (nach Musterbauordnung und DIN 14090 für Aufstellflächen). Die Betriebsfeuerwehr unterstützt hier die Einhaltung (Prüfung der Erreichbarkeit, Befahrung der Rettungswege etc.). Auch das Umweltschutzrecht (z. B. AwSV – Verordnung über Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen) ist relevant, wenn beim Löschen Kontamination droht – entsprechende Auffang- und Entsorgungskonzepte müssen vorhanden sein.
Technische Normen und FM-Standards
Die Betriebsfeuerwehr muss sich an einer Vielzahl von Normen orientieren, die den Stand der Technik und bewährte Verfahren abbilden. Wichtige Normenkategorien sind:
Brandschutz- und Sicherheitstechnik:
Brandmeldetechnik: DIN 14675 (Brandmeldeanlagen – Aufbau und Betrieb) definiert Planung, Aufbau, Betrieb und Instandhaltung von Brandmelde- und Alarmierungssystemen. Relevanz: Die Betriebsfeuerwehr wirkt bei Planung und Betrieb von BMA mit und stellt deren Funktionsfähigkeit sicher (ggf. selbst Betreiber der BMA-Leitstelle). Ferner DIN VDE 0833-2 (Brandwarnanlagen) und DIN EN 54-Reihe für Komponenten.
Löschanlagen: EN 12845 (automatische Sprinkleranlagen – Planung, Installation, Wartung) legt europäische Standards für Sprinkler fest. In vielen betrieblichen Gebäuden (v. a. RZ, Industrie) sind Sprinkler oder Feuerlöschanlagen nach EN 12845 bzw. VdS CEA 4001 installiert. Die Betriebsfeuerwehr muss diese Anlagen kennen, im Alarmfall korrekt interagieren (z. B. Sprinklerzentrale bedienen) und bei Wartung/Tests einbezogen sein. Weitere Normen: DIN EN 15004 (gasförmige Löschanlagen) für Rechenzentren; DIN 14497 (Löschwassertechnik, Hydranten innen) etc.
Feuerwehrpläne: DIN 14095 regelt Inhalt und Erstellung von Feuerwehrplänen für bauliche Anlagen. Die Betriebsfeuerwehr erstellt und pflegt diese Pläne (Grundrisse mit Brandlasten, Hydranten, Absperreinrichtungen) und stimmt sie mit der öffentlichen Feuerwehr ab.
Flächen für die Feuerwehr: DIN 14090 bestimmt Anforderungen an Aufstell- und Bewegungsflächen für Feuerwehrfahrzeuge auf dem Betriebsgelände. FM sorgt für bauliche Umsetzung, Betriebsfeuerwehr prüft Freihaltung (Parkverbote etc.).
Alarmierung: DIN 14675 umfasst auch Alarmierungseinrichtungen; zudem EN 54-32 (Alarmierungsplanung) und DIN EN 50518 (Notruf- und Serviceleitstellen) sind relevant, falls ein betrieblicher Alarmempfang betrieben wird.
Explosionsschutz: Neben TRGS 720ff. sei auch DIN EN 1127-1 (Explosionsschutz - Grundlagen) genannt; betriebsintern vor allem wichtig, wenn z. B. BESS-Anlagen mit Knallgasrisiko vorhanden sind. Betriebsfeuerwehr und FM erstellen Zonenkonzepte und Ex-Schulungen (ATEX-Richtlinie).
Ausrüstung und Fahrzeuge:
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) der Feuerwehr unterliegt EN-Normen: z. B. DIN EN 469 (Schutzkleidung), DIN EN 443 (Feuerwehrhelme), DIN EN 137 (Pressluftatmer) und DIN EN 15090 (Feuerwehrstiefel). Das Betriebskonzept stellt sicher, dass nur normzertifizierte PSA beschafft und regelmäßig geprüft wird.
Feuerwehrfahrzeuge und deren Beladung folgen nationalen Normen (DIN 14530-x für Löschfahrzeuge, DIN EN 1846 für Grundeigenschaften von Feuerwehrfahrzeugen). Beispiel: Ein Löschgruppenfahrzeug LF 20 nach DIN 14530-11 könnte als Standard im Betrieb vorgehalten werden, mit spezifischer Zusatzbeladung je nach Standort (z. B. Schaummittel, Sonderlöschmittel für Lithium).
Prüfvorschriften: Die DGUV Regel 305-002 (bisher GUV-R 2106) “Prüfung von Ausrüstung und Geräten der Feuerwehr“ verlangt regelmäßige Prüfungen aller Geräte durch befähigte Personen (Atemschutzgeräte, Feuerwehrleinen, etc.). Ebenso DGUV Vorschrift 49 fordert Geräteprüfungen nach jeder Benutzung und regelmäßig (z. B. alle 12 Monate für Leitern). Dies wird im Konzept als fester Prozess in den FM-Zyklen eingeplant (CAFM-Terminkalender).
Facility Management Standards:
ISO 41001:2018 “Facility Management – Managementsysteme – Anforderungen” bildet den Rahmen für ein FM-Managementsystem. Für die Betriebsfeuerwehr bedeutet dies: Integration der Feuerwehrprozesse in das übergreifende Managementsystem des Unternehmens. Z. B. Dokumentation, kontinuierliche Verbesserung (PDCA-Zyklus) und Rollen/Verantwortlichkeiten der Betriebsfeuerwehr werden ISO-41001-konform gestaltet. Außerdem wird Bezug auf ISO 41012 (Leitfaden für FM-Bereiche und -Leistungen) genommen, wonach Sicherheits- und Notfallmanagement als FM-Leistung definiert ist.
Business Continuity und Notfallmanagement: ISO 22301:2019 “Security and resilience – Business continuity management systems” ist für kritische Betriebe von hoher Relevanz. Das Konzept verankert die Betriebsfeuerwehr als zentrale Maßnahme zur Aufrechterhaltung der Betriebsabläufe im Notfall. Die enge Verzahnung mit dem BCM stellt sicher, dass Notfallpläne, Wiederanlaufstrategien und Kommunikation im Krisenfall standardisiert und getestet sind. Außerdem orientieren wir uns an ISO 22320:2018 (Notfallmanagement – Leitlinien für Vorfallmanagement), z. B. hinsichtlich der Einsatzführung und Informationskoordination im Ereignisfall.
Arbeitsschutz- und Qualitätsmanagement: Neben den genannten sind ISO 45001:2018 (Arbeitsschutzmanagement) und ISO 9001 (QM) im Kontext der Betriebsfeuerwehr relevant, um Sicherheitsrisiken für Einsatzkräfte systematisch zu managen und qualitativ hochwertige Abläufe sicherzustellen. Dies äußert sich z. B. in jährlichen internen Audits der Feuerwehrorganisation, die in den FM-Auditplan integriert sind.
FM-Verbände und Richtlinien: Nationale Standards wie GEFMA-Richtlinien (German Facility Management Association) bieten Hinweise zur Organisation von Sicherheitsdiensten im FM. Beispielsweise GEFMA 940 ff. für Sicherheits- und Notfallmanagement können herangezogen werden. Auch das vfdb-Merkblatt 09/01 (Hilfsfristdefinition für Werkfeuerwehren) wird berücksichtigt, um angemessene Reaktionszeiten festzulegen.
Bow-Tie-Analyse:
Dieses Werkzeug visualisiert Risiken als “Fliegenklemdiagramm” (Bow-Tie), bei dem ein zentrales Ereignis (z. B. Großbrand im Rechenzentrum) in der Mitte steht. Links davon werden mögliche Ursachen aufgeführt (z. B. Elektrokurzschluss, Batterieüberhitzung), rechts die Folgen (z. B. Ausfall IT-Systeme, Personenschaden, Umweltschaden durch Rauch). Zwischen Ursache und Ereignis sowie zwischen Ereignis und Folgen werden Schutzbarrieren eingezogen: - Präventive Barrieren (links): Maßnahmen, die das Eintreten des Ereignisses verhindern (z. B. Brandfrüherkennungssysteme, Wartung elektrischer Anlagen, Zugangskontrollen). - Mindernde Barrieren (rechts): Maßnahmen, die im Falle des Ereignisses die Auswirkungen reduzieren (z. B. automatische Löschanlage, Evakuierungspläne, Betriebsfeuerwehr-Einsatz).
Diese Bow-Tie-Diagramme werden für alle wesentlichen Szenarien erstellt. Sie helfen, Lücken in der Sicherheitskette zu erkennen.
Ursachen: Überladung, Zellfehler, Hitzeeinwirkung.
Ereignis: Thermal Runaway / Batteriebrand.
Prävention: Batterie-Management-System mit Schwellenabschaltung, Temperaturmonitoring, EX-Schutz-Lüftung.
Folgen: Feuer breitet sich auf Nachbarcontainer aus, toxischer Fluorwasserstoff entweicht, Umweltkontamination.
Minderung: Feuerwiderstandsfähige Containerwände, Löschcontainer/OVD-Löschsystem, Dekontaminationseinheit der Betriebsfeuerwehr, Meldung an Umweltbehörde.
Jede identifizierte Barriere wird einer verantwortlichen Organisationseinheit im FM zugeordnet (Betriebsfeuerwehr, Instandhaltung, Sicherheitsdienst etc.) und in den Maßnahmenplan übernommen.
Gefährdungsbeurteilung nach TRGS 800:
TRGS 800 "Brandschutzmaßnahmen" bietet eine strukturierte Vorgehensweise zur Beurteilung der Brandgefährdung insbesondere in Bereichen mit Gefahrstoffen.
Im Konzept wird diese Methodik verallgemeinert auf alle Bereiche:
Zunächst wird pro Bereich ermittelt, ob eine normale, erhöhte oder hohe Brandgefährdung vorliegt. Kriterien sind Menge und Art brennbarer Stoffe (auch gewöhnliche Materialien wie Papier berücksichtigt), Prozesse (heiß, funkenbildend?), Gebäudebesonderheiten (z. B. offene Bauweise) etc.
Bei normaler Brandgefährdung reichen Grundschutzmaßnahmen (z. B. ausreichende Anzahl Feuerlöscher, Unterweisung der Beschäftigten).
Erhöhte Brandgefährdung liegt z. B. in Rechenzentren (hohe Wert- und Verfügbarkeitsdichte, elektrische Dauerlasten) oder Archivlagern (große Papiermengen) vor. Hier fordert TRGS 800 zusätzliche Schutzmaßnahmen: z. B. automatische Melder/Löschanlagen, Brandwachen, frequentierte Kontrollen. Im Konzept werden diese deckungsgleich mit Schutzstufe II abgebildet.
Hohe Brandgefährdung trifft auf, wenn erhebliche Brandlast und gefährliche Stoffe kombiniert sind (z. B. Chemikalienlager mit leicht entzündbaren Flüssigkeiten). Dann sind umfangreiche technische und organisatorische Brandschutzmaßnahmen plus Bereitschaft einer Feuerwehr erforderlich. Dies entspricht Schutzstufe I unseres Konzepts.
Die GBU dokumentiert je Gefährdung Art der Gefahr, betroffene Personen/Assets, Eintrittswahrscheinlichkeit, Schwere des Schadens und vorhandene sowie geplante Schutzmaßnahmen. Beispiel (auszugsweise):
| Gefahr | Bereich | Risiko (WSK x Ausmaß) | Bestehende Maßnahmen | Zusätzliche Maßnahmen (wer / wann) |
|---|---|---|---|---|
| Elektrobrand Serverrack | Rechenzentrum A | mittel x hoch = hoch | BMA mit Brandfrühesterkennung; USV abschaltbar; 2 Handfeuerlöscher (CO₂) vorhanden. | Autom. Löschanlage ergänzen (FM-Projekt bis Q4); Betriebsfeuerwehr Übung "Serverbrand" (jährlich). |
| Lithium-Brand Batteriespeicher | BESS-Container West | niedrig x extrem = hoch | Temperaturmonitoring BMS; Container mit Lüftung und Brandschutzmaterial isoliert. | Mobile Löschsysteme (Cooling-Unit) beschaffen (BFW bis Q3); Feuerwehr-Einsatzplan mit ABC-Zug externer FW abstimmen. |
| Entzündung von Lösungsmitteln | Labor Gebäude C | mittel x mittel = mittel | Lagerung nur in Sicherheitsschrank (EN 14470); Rauchmelder in Labor; 2 Beschäftigte als Brandschutzhelfer. | Betriebsfeuerwehr führt alle 6 Monate Evakuierungsübung durch; Prüfen: automatische CO₂-Löschanlage im Abzug (Sicherheitsingenieur). |
Legende: WSK = Eintrittswahrscheinlichkeit. BMA = Brandmeldeanlage. BMS = Batterie-Management-System. BFW = Betriebsfeuerwehr.
Die Beispiele zeigen, dass unterschiedliche Bereiche unterschiedliche Risikoprofile aufweisen. Das Betriebskonzept priorisiert hohe Risiken (rot markiert) und stellt dafür ausreichende Maßnahmen sicher, während für mittlere Risiken ein kosteneffizientes Maß an Sicherheit eingehalten wird.
Gesamtrisikoprofil und Kenngrößen
Personenrisiko: In Bürobereichen vor allem Evakuierungsrisiko (Panik, eingeschränkte Fluchtmöglichkeiten in Hochhäusern) und Rauchgasgefährdung. In Technikbereichen zusätzlich Risiko durch Explosionen oder Gefahrstoffexposition. KPI: Evakuierungszeit (Soll: alle Personen < 8 Minuten ins Freie), jährliche Evakuierungsübung erfolgreich durchgeführt (Nachweisquote 100%).
Sach- und Betriebsrisiko: Ausfall kritischer Infrastrukturen (IT, Energie) kann enorme finanzielle Schäden verursachen. Hier steht Zeitfaktor im Fokus: Hilfsfristen der Feuerwehr und Wiederanlaufzeiten. KPI: Hilfsfrist Betriebsfeuerwehr am Hauptstandort < 5 Minuten bis Einsatzbeginn (vgl. vfdb 09/01 Empfehlung); Ausfallsdauer IT nach Brand < 2 Stunden (Zielwert BCM).
Umweltrisiko: Austritt von Schadstoffen (z. B. Löschwasser mit Batteriekontamination, Rauch mit Toxinen) betrifft Umwelt und Nachbarschaft. KPI: Kontaminiertes Löschwasser zu 100% aufgefangen und fachgerecht entsorgt (Ziel: keine Umweltverstöße gem. AwSV); Einsatz von PFAS-haltigem Schaum 0 Liter (Ziel: PFAS-frei).
Betriebsziele
Aus dem Zielbild und Risikoprofil lassen sich klare Betriebsziele für die Betriebsfeuerwehr ableiten. Diese Ziele definieren den Zweck und die Leistung der Betriebsfeuerwehr im Kontext des Unternehmens und dienen als Messlatte für ihren Erfolg.
Sie werden in Übereinstimmung mit den SMART-Kriterien (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert) sowie unter Bezug auf Normanforderungen und KPIs formuliert.
Schutz von Menschenleben und Gesundheit: Vermeidung von Personenschäden durch Brände oder technische Unfälle. KPI: Anzahl verletzter Personen bei Bränden = 0 (Sollwert jährlich). Dieses Ziel ist oberstes Gebot und korrespondiert mit ArbSchG §10 (Pflicht des Arbeitgebers zu Erste-Hilfe- und Brandschutzmaßnahmen für Mitarbeiter). Entsprechende Maßnahmen: flächendeckende Unterweisung aller Mitarbeiter in Brandschutz und Evakuierung, Bereitstellung von Erste-Hilfe und Brandschutzhelfern.
Begrenzung von Sachschäden und Betriebsunterbrechungen: Brände sollen gar nicht erst entstehen oder so schnell gelöscht werden, dass Schäden minimal bleiben und der Geschäftsbetrieb zeitnah wiederaufgenommen werden kann. KPIs: Schadenhöhe pro Brandereignis < X Euro; maximale Betriebsunterbrechung < Y Stunden (Werte je nach Geschäftsimpact festgelegt). Diese Ziele stehen im Einklang mit ISO 22301 (Business Continuity): Zeitnahe Wiederherstellung kritischer Funktionen. Maßnahmen umfassen präventiven technischen Brandschutz (automatische Systeme) und schnelle Reaktionszeiten der BFW.
Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben: Vollständige Compliance in Arbeitssicherheit, Feuerwehrvorschriften und baulichem Brandschutz. KPI: 100% Erfüllungsquote bei behördlichen Überprüfungen und Audits (keine Abweichungen). Dazu zählen z. B. erfolgreiche Abnahmen von Löschanlagen (nach Bauordnung/DIN), Auditierungen gemäß DGUV Vorschriften (z. B. DGUV V1, V49) und ggf. Zertifizierungen (falls angestrebt, z. B. Qualitätssiegel Werkfeuerwehr). Dieses Ziel wird erreicht durch fortlaufende Prüfung und Dokumentation und Aktualisierung der Normenkenntnis.
Schnelle Reaktions- und Hilfsfristen: Sicherstellung kurzer Ausrücke- und Anmarschzeiten der Betriebsfeuerwehr an jedem Standort gemessen am Schutzprofil. KPI: Hilfsfrist Stufe I-Standorte ≤5 Min, Stufe II ≤10 Min, Stufe III ≤15 Min (oder im Rahmen der öffentlichen Feuerwehr, wenn keine BFW vor Ort). Diese Zeiten orientieren sich an lokal gültigen Schutzzielen (z. B. kommunale Hilfsfristen) und dem vfdb-Merkblatt 09/01 für Werkfeuerwehren. Realisiert wird dies durch 24/7-Bereitschaften, Alarmierungswege (z. B. digitale Pager, App) und dezentrale Fahrzeugvorhaltung.
Hohe Ausbildungs- und Trainingsstandards: Alle Mitglieder der Betriebsfeuerwehr verfügen über erforderliche Qualifikationen und üben regelmäßig. KPI: Ausbildungsquote 100% (alle erforderlichen Lehrgänge absolviert, z. B. Truppmann, Atemschutzgeräteträger, ggf. F III Führungskräfte etc.); Anzahl Übungsstunden pro Mitglied ≥20 Std/Jahr; Durchführung von min. 2 Vollübungen/Jahr (eine davon standortübergreifend). Dies entspricht DGUV V49-Vorgaben und FwDV 2 (Feuerwehr-Dienstvorschrift Ausbildung) Standard.
Integration ins FM und in betriebliche Abläufe: Die Betriebsfeuerwehr soll als fester Bestandteil der FM-Services wahrgenommen werden und Mehrwert stiften. KPI: Anzahl der präventiven Aktivitäten der BFW außerhalb Einsatz (> X pro Jahr, z. B. Sicherheitsbegehungen, Schulungen gehalten); Zufriedenheitsindex interner Kunden (Mitarbeiterfeedback zur Sicherheitskultur). Zudem soll jeder sicherheitsrelevante FM-Prozess (Wartung, Umbauten, Events) von der BFW konsultiert werden (z. B. Checkliste Heißarbeiten mit BFW-Freigabe).
Kontinuierliche Verbesserung und Nachhaltigkeit: Laufende Optimierung der Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Betriebsfeuerwehr. KPI: Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen aus Nachbesprechungen (≥ 90% innerhalb 3 Monaten); Reduktion von Umweltauswirkungen (z. B. Schaumeinsatz, Dieselverbrauch) um x% pro Jahr; Einhaltung ESG-Ziele, z. B. diversitäre Zusammensetzung, Unfallfreiheit der Einsatzkräfte. Dieses Ziel spiegelt die Anforderungen aus ISO 41001 (PDCA-Zyklus) und den ESG-Vorgaben wider.
Alle genannten Betriebsziele werden im Betriebsfeuerwehr-Konzept klar adressiert. Für jedes Ziel sind Maßnahmen und Verantwortlichkeiten definiert. Zudem werden die KPIs in einem Dashboard über das CAFM-System getrackt. Wichtig ist, dass Zielkonflikte (z. B. Kosten vs. maximaler Schutz) transparent gemacht und im Führungskreis (z. B. mit FM-Leitung, Sicherheitsingenieur) abgestimmt werden. Letztlich unterstützen die Betriebsziele auch die Unternehmensziele (Schutz von Mitarbeitern = Teil der sozialen Verantwortung, Minimierung von Schäden = wirtschaftliches Interesse, Compliance = rechtliche Sicherheit).
Technik und Struktur der Betriebsfeuerwehr
Hier wird die technische Ausstattung und organisatorische Struktur der Betriebsfeuerwehr beschrieben. Dies umfasst die Aufstellung von Feuerwachen (zentral vs. dezentral), die notwendige Fahrzeug- und Geräteausstattung, die persönliche Schutzausrüstung (PSA) der Einsatzkräfte sowie Kommunikations- und Alarmierungstechnik. Die Struktur orientiert sich am ermittelten Schutzbedarf der Standorte und stellt sicher, dass die Betriebsfeuerwehr jederzeit effektiv handeln kann.
Zentraler vs. dezentraler Wachenstandort
Für ein Unternehmen mit verteilten Standorten stellt sich die Frage, ob eine zentrale Feuerwache alle Standorte abdecken kann oder ob dezentrale Einheiten nötig sind.
Im Konzept wird eine hybride Lösung favorisiert:
Zentrale Leitfeuerwache: Am größten bzw. risikointensivsten Standort (z. B. Haupt-Rechenzentrum oder größtes Werk) wird eine hauptamtlich besetzte Feuerwache eingerichtet. Diese dient als Leitstelle der Betriebsfeuerwehr und ist rund um die Uhr besetzt. Von hier erfolgt die Koordination aller Einsätze, Alarmierung der dezentralen Kräfte und Kommunikation mit der öffentlichen Feuerwehr. Die Leitwache beherbergt die meisten Fahrzeuge und Spezialausrüstung.
Dezentrale Stützpunkte: Für weitere Standorte (insbesondere solche mit Schutzstufe II) werden kleinere Gerätehäuser oder Fahrzeughallen vorgehalten. Diese können unbemannt sein, aber mit Alarmierungssystemen (Sirene, Pager) versehen, sodass im Ereignisfall die örtlichen Betriebsfeuerwehr-Angehörigen dort schnell ausrücken können. An Standorten mit Schutzstufe III reicht ggf. ein Sicherheitsraum mit Grundausstattung (Tragkraftspritze, Schläuche, Feuerlöscher) im Gebäude, da primär die öffentliche Feuerwehr tätig wird.
Mobilität: Zusätzlich kann ein Konzept von “Fly Teams” umgesetzt werden: die zentrale Wache hält ein Vorausfahrzeug (VLF/KEF) bereit, das binnen kürzester Zeit zu umliegenden Standorten fährt, um Ersteinsatz bis zum Eintreffen weiterer Kräfte zu leisten. Für entferntere Standorte werden Kooperationen mit lokalen Freiwilligen Feuerwehren formalisiert (Hilfsvereinbarungen).
Einsatzgebiete: Jeder Standort ist einem bestimmten Löschzug oder Team der Betriebsfeuerwehr zugeordnet. Dies ist in Alarm- und Ausrückeordnungen festgelegt (Anlage: Alarm- und Ausrückeordnung mit Prioritäten). So weiß jedes Mitglied, für welche Liegenschaften es im Alarmfall zuständig ist.
Die Entscheidungskriterien für Zentral vs. Dezentral orientieren sich an Entfernung/Hilfsfrist, Risikoklasse und Personalverfügbarkeit. Eine Tabelle kann dies veranschaulichen:
| Standort | Entfernung zur Zentrale | Schutzstufe | Wachenstruktur | Besetzung |
|---|---|---|---|---|
| Hauptcampus (RZ) | – (zentral) | I | Leitfeuerwache (voll ausgestattet) | 24/7 Berufs-BFW, min. Truppstärke 1/5 |
| Office Süd | 5 km | III | kein eigener Standort, Abdeckung von Zentrale | freiwillige BFW-Mitglieder vor Ort, im Alarm via App alarmiert |
| BESS-Park West | 20 km | II | Gerätehaus mit TLF und Container | keine Dauerschicht; auf Abruf 15 betr. Feuerwehrleute in der Umgebung |
| Region Nord (Stadt) | 100 km | II | keine eigene Wache, Kooperation mit städt. Feuerwehr | – (Alarmierung erfolgt direkt FF über Leitstelle, BFW entsendet Liaison) |
| Kleine Knoten (x10) | verteilt (bundesweit) | III-IV | keine (nur Selbstschutzsysteme) | – (externe FW zuständig, BFW überwacht über Leitstand) |
Hinweis:
TLF = Tanklöschfahrzeug. FF = Freiwillige Feuerwehr. Die Tabelle zeigt, dass nur ausgewählte Standorte eine physische Präsenz der Betriebsfeuerwehr haben, während andere via Technik und Absprachen abgedeckt werden.
Fahrzeuge und Löschtechnik
Löschgruppenfahrzeug (LF 20 oder LF 10): Universelles Erstangriffs-Fahrzeug mit Gruppe (1/8) Besatzung, Wasserführend (z. B. 1600 L Tank), Normbeladung für Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung. Dieses Fahrzeug dient an der Leitwache und ggf. an größeren Stützpunkten als Hauptfahrzeug. Entspricht DIN 14530-11 (für LF20) bzw. -5 (für LF10).
Tanklöschfahrzeug (TLF 3000 oder 4000): Für Bereiche mit schlechter Löschwasserversorgung (z. B. BESS in abgelegenen Arealen) wird ein TLF mit großem Wassertank und ggf. Schaummitteltank stationiert. Wichtig insbesondere bei Gefahrstoff- und Umweltgefahren, daher mit Zumischer für Schaummittel (PFAS-freier Schaum) und Pulverlöscher ausgestattet.
Kleineinsatzfahrzeug (KEF) / Vorausrüstwagen: Ein wendiges Fahrzeug (z. B. Pick-up oder Transporter) mit minimaler Beladung (Feuerlöscher, Erste-Hilfe, Kleinwerkzeug) für schnelle Erkundung und Entstörung. Wird vom diensthabenden Zugführer genutzt, um die Lage vor Eintreffen der Mannschaft zu erkunden oder kleine Entstehungsbrände selbst zu löschen.
Sonderfahrzeuge: Abhängig von Standortbedürfnissen. Beispiele: Atemschutzgerätewagen (GW-A) für Wechsel von Atemschutzflaschen bei längerem Einsatz, insbesondere falls viele PA-Träger benötigt werden; Dekontaminationsanhänger (Dekon-P) für chemische Kontamination (relevant, wenn Gefahrstofflager vorhanden sind – entsprechendes Konzept Dekontamination); evtl. Hubrettungsbühne (gelenkige Arbeitsbühne) falls hohe Bauten und die öffentliche Feuerwehr nicht schnell mit einer Drehleiter vor Ort wäre.
Wechsellader mit Abrollbehältern: Für große Firmen mit vielfältigen Szenarien sinnvoll: Ein Trägerfahrzeug + Abrollbehälter (AB). Z. B. AB Löschwasser (zusätzliche 10.000 L), AB Schaum (große Mengen Löschschaum, aber in PFAS-freier Ausführung), AB Energie (Notstrom/Akkus für Einsatzstellen, Ladegeräte für Akkugeräte) oder AB Technische Hilfe (mit schwerem Werkzeug). Solche Container können je nach Ereignis disponiert werden.
Wartung und Normerfüllung:
Alle Fahrzeuge entsprechen den StVZO und sind als Sonderrechte-Fahrzeuge zugelassen (§35, §38 StVO für Blaulichtfahrten). Sie werden gemäß DIN 14811 (Prüfung von Feuerlöschkreiselpumpen) und DGUV Grundsatz 305-002 regelmäßig geprüft. Ein Fahrzeugwart in der BFW-Organisation ist benannt, der die Prüfintervalle (jährliche UVV-Prüfung, Pumpenleistungstest, Leiterprüfungen etc.) koordiniert. Diese Prüfungen werden im CAFM-System als wiederkehrende Aufgaben hinterlegt .
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Spezialausrüstung
Feuerwehr-Einsatzkleidung: Jacke/Hose nach DIN EN 469 (Schutzkleidung Stufe 2 für Innenangriff: flammfest, hitzeisolierend, antistatisch). Zusätzlich leichte Überjacken für technische Hilfe bei Sommerhitze. Jeder Feuerwehrangehörige hat zwei Garnituren, um Kontaminationen auszuschleusen (Wechselgarnitur nach Einsatz, siehe Dekon-Konzept).
Helme: Nach DIN EN 443, mit Visier oder Augenschutz, Nackenschutz. Farbkennzeichnungen der Helme für Funktionen (z. B. Weiß für Einsatzleiter).
Handschuhe und Stiefel: Nach EN 659 (Feuerwehrschutzhandschuhe) und EN 15090 (Feuerwehrstiefel, S3, durchtrittsicher, zehenverstärkt).
Atemschutz: Pressluftatmer (PA) gemäß DIN EN 137 (Behältergerät) mit Masken EN 136. In der Regel 300 bar / 6,8 L Kompositflaschen. Reserve an Flaschen und 4-fach Flaschenfüllanlage vor Ort. Filtergeräte (EN 14387) für Schadstoffe bei Kleinereignissen liegen bereit, aber Innenangriff immer unter PA. Zusätzlich Fluchtfilterhauben für Evakuierung von Mitarbeitern.
Gasmesstechnik: Tragbare Mehrgasmessgeräte (CO, H₂S, O₂, Ex) nach ATEX-Zulassung, um bei Einsätzen Gefahren durch toxische Gase oder Sauerstoffmangel früh zu erkennen.
Chemikalienschutzanzüge (CSA): Für Gefahrstoffeinsätze hält die BFW mehrere Stk. Typ 1a (gasdicht) Anzüge bereit, Norm EN 943. Diese kommen insb. am BESS-Standort (Fluorwasserstoff bei Lithiumbrand) oder Laborstandorten zum Einsatz. Leichte Chemikalienschutzanzüge Typ 3 (Spritzschutz) für Dekontaminationstrupps ebenfalls.
Schnitt- und Absturzschutz: Für technische Hilfeleistung sind Kettensägenschnittschutzhosen, Helm mit Visier+Gehörschutz vorhanden; für Höhenrettung Absturzsicherungssätze nach DIN 14800-17 (Feuerwehr-Haltegurte etc.) sowie rollgliss oder Gerätesatz Auf- und Abseilen.
Speziallöschmittel: In Abstimmung mit Nachhaltigkeitszielen werden PFAS-freie Schaummittel (z. B. auf Silikon- oder Polymerbasis, die biologisch besser abbaubar sind) verwendet. Für Lithium-Batteriebrände beschafft die BFW z. B. Kühlmittel-Additive (Salzwasser-Vernebler) oder sog. F-500 Encapsulator Agents als Alternative zu AFFF-Schaum.
Werkzeug und Geräte: Komplettes hydraulisches Rettungsgerät (Schere, Spreizer nach DIN 14751) auf dem LF für Verkehrsunfälle auf dem Betriebsgelände. Thermalbildkameras zur Personensuche und Glutnest-Suche (besonders wichtig in RZ). Mobile Lüfter (DIN 14703) zur Entrauchung, Wasserförderung-Equipment (Tragkraftspritze, Schlauchmaterial) für ggf. lange Wegstrecken, Gerätesatz Beleuchtung (LED-Strahler, Stromerzeuger).
Alle Ausrüstungen sind im Gefährdungsbeurteilungsprozess betrachtet: z. B. wurde ermittelt, dass Hitzestress ein Risiko darstellt – daher Beschaffung leichterer Einsätzeinkleidung der neuesten Generation, Einplanung von Ersatztrupps und aktives Cooling (Kühlwesten, Ventilatoren in Pausen). Auch PSA gegen Infektionsgefahren (Pandemie-Einsätze) wird vorgehalten: FFP3-Masken, Schutzbrillen, Einwegoveralls, um im Ernstfall auch ABC-Lagen mit biologischen Gefahren zu meistern.
Kommunikations- und Alarmierungstechnik
Alarmierungssystem: Über die zentrale Leitstelle wird ein digitales Alarmierungssystem betrieben. Alle Betriebsfeuerwehrmitglieder sind mit digitalen Meldeempfängern (Pager) ausgestattet, die an das betriebliche Alarmnetz angebunden sind. Zudem kommt eine Alarmierungs-App zum Einsatz, die parallel auf Smartphones push-Benachrichtigungen sendet (inkl. Info, welcher Standort betroffen, wo Sammelplatz der Mannschaft). Die Leitstelle kann Alarmstichworte differenziert auslösen (z. B. "Brand RZ1 klein" alarmiert nur RZ-Gruppe, "BMA Büro Süd" alarmiert lokalen Evakuierungshelfer und Sicherheitsdienst).
Leitstellen-Technik: Die Betriebsfeuerwehr integriert sich idealerweise in eine unternehmensweite Sicherheitsleitstelle (Security Operations Center), die 24/7 besetzt ist. Diese Leitstelle nimmt Brandmeldeanlagen- und Videoalarme entgegen, disponiert die Einsätze der Betriebsfeuerwehr und dient als Kommunikationsknoten. Normative Grundlage ist hier DIN EN 50518 (wenn als Notruf- und Service-Leitstelle betrieben) und DIN 14675 (Brandalarmempfangsstelle). Auf Großbildmonitoren werden Live-Daten der Brandmelder (via OPC UA integriert), CCTV-Kameras und Standorte der Einsatzfahrzeuge (GPS-Tracking) dargestellt.
Funk und Kommunikation am Einsatz: Intern nutzt die Betriebsfeuerwehr betriebseigene BOS-Funkgeräte im 2m- und 4m-Band (oder digital TETRA, soweit verfügbar). Sie ist in das Behörden-Funknetz eingebunden, um mit der öffentlichen Feuerwehr zu kommunizieren. Hierfür hat sie eigene Rufgruppen zugeteilt bekommen. Zusätzlich werden für Truppkommunikation in Gebäuden PMR-Handfunk eingesetzt, falls Digitalfunk ausfällt (Tunnel, Keller).
OPC UA-Integration: In Gebäuden mit Building Management System (BMS) wird OPC UA als Schnittstelle genutzt, um Echtzeitdaten (Branddetektoren, Sprinklerflüsse, Temperaturfühler) an die Leitstelle zu übertragen. Beispielsweise generiert das BMS beim Auslösen einer Sprinklerzone automatisch eine OPC UA Alarm-Message, die im Leitstellen-System einen Alarmobjekt mit konkretem Ort und betroffenen Sensoren erstellt. Dies ermöglicht dem Einsatzleiter bereits auf der Anfahrt präzise Infos: "Sprinkler Bereich 3 aktiv, Temperaturanstieg >80°C im Raum 2.12".
Notfallkommunikation & Meldungen: Bei größeren Lagen werden standardisierte Lagemeldungen und Nachforderungen abgesetzt. Hier orientiert sich das Konzept an CAP (Common Alerting Protocol) für strukturierte Alarmmeldungen und EDXL (Emergency Data Exchange Language) für Ressourcennachforderungen. Beispiel: Ein CAP-Alert kann im Unternehmen genutzt werden, um alle Beschäftigten per SMS/Email zu warnen (evtl. mit bestimmtem Template für Feueralarm am Standort X). Über EDXL-ResCue oder SitRep-Formate könnten Lageberichte an den Krisenstab oder Behörden übermittelt werden. Dies ist zwar fortschrittlich, aber legt den Grundstein für gemeinsame Informationsräume mit öffentlichen Stellen.
Telekommunikation Ausfallsicherheit: Die Leitstelle verfügt über redundante Telefonverbindungen (Festnetz + GSM) und Funk als Backup. Interne Alarmserver sind USV-gesichert. Der IT-Bereich hat mit der BFW vereinbart, dass bei Cyber-Angriffen oder IT-Ausfall alternative Alarmierungswege (z. B. direkt über öffentliche Leitstelle) definiert sind – so wird sichergestellt, dass ein Ausfall der IT die Notfallkommunikation nicht lahmlegt (Koppelung mit dem Business Continuity Plan).
Dokumentation: Alle Einsätze werden via Einsatzleit-Software dokumentiert (Chronologie der Ereignisse, wer alarmiert, Zeiten, Maßnahmen). Diese Software ist an das CAFM angebunden, sodass relevante Daten (Schadenskosten, betroffene Anlagen) ins FM-Reporting einfließen. Auch Funkgespräche in der Leitstelle werden aufgezeichnet (Juristen empfehlen dies, um im Nachgang Abläufe zu rekonstruieren).
Dekontaminationskonzept
Personendekontamination: Bei Brandeinsätzen entsteht immer gesundheitsgefährdender Rauch (Stichwort Feuerkrebs). Daher gilt "saubere Wehr" als Leitlinie: Bereits an der Einsatzstelle wird Grob-Dekon durchgeführt. Dazu steht auf dem TLF ein Dekon-Set bereit: Bürsten, Wasserschlauch, Seife, Behälter. Jeder PA-Träger reinigt sich und seine Ausrüstung oberflächlich vor dem Ablegen (Schnell-Dekon). Nach dem Einsatz gibt es definiert: Schwarz-Weiß-Bereich an der Wache (Schwarz = kontaminierte Ausrüstung ablegen; Weiß = saubere Zone). Kontaminierte Einsatzkleidung wird noch vor Ort in luftdichte Säcke verpackt und später extern gereinigt. Für Chemikalieneinsätze verfügt die BFW über Dekon-P (Personendekontamination) Ausrüstung: ein aufblasbares Duschzelt, Auffangwannen (für kontaminiertes Wasser, entsorgungspflichtig nach AwSV) und Bürsten/Schutzanzüge für das Dekon-Personal. Normative Vorgaben: DGUV Regel 105-049 gibt Hinweise zum Umgang mit Kontaminationen.
Gerätedekon und Wartung: Nach dem Einsatz werden alle Geräte, die mit Brandrauch oder Chemikalien in Berührung kamen, gereinigt und geprüft. Atemschutzmasken und Lungenautomaten durchlaufen z. B. eine maschinelle Reinigung und Prüfbänke nach jedem Innenangriff (entspr. DGUV Grundsatz 305-002). Schläuche werden in Schlauchwaschanlagen gesäubert. Löschfahrzeuge haben auf dem Rückweg bereits grobe Rußablagerungen abgespült (wenn Wasser vorhanden).
Einsatzstellendekon / Umwelt: Bei Gefahrstoffaustritt oder Löschwasserverschmutzung wird ein Plan gemäß Gefahrenabwehrplan umgesetzt: Die BFW hat Bindemittel (Ölbinder, Chemikalienbinder) und Auffangbehälter parat, zudem Tauchpumpen, um Löschwasser aufzunehmen. Falls z. B. PFAS-haltiger Schaum historisch noch vorhanden und eingesetzt wurde, wird das kontaminierte Wasser in IBC-Container gepumpt und durch Spezialfirmen entsorgt. Das Konzept sieht die konsequente Vermeidung solcher Umweltschäden vor – mittelfristig ersetzt die BFW jeglichen persistenten Schaum durch Alternativen (Ziel "PFAS-frei" erreicht bis spätestens gesetzl. Verbot 2025).
Mitarbeiter und Kleidung: Sollten normale Mitarbeiter (Nicht-Feuerwehr) kontaminiert werden (z. B. bei Evakuierung durch verrauchte Bereiche), hält die BFW Ersatzkleidung und Decken bereit, sowie Duscheinrichtungen. In Zusammenarbeit mit Betriebsarzt wird auch die medizinische Überwachung nach Exposition (Nachsorge bei Rauchgasinhalation, Bluttests auf Schadstoffe nach Chemie-Einsatz) organisiert, gemäß DGUV Vorschrift und G 26 (Atemschutztauglichkeit).
Dokumentation und Auswertung: Jeder Fall von relevanter Kontamination wird protokolliert (wer war potentiell betroffen, welche Stoffe, welche Dekon-Maßnahmen). Diese Daten fließen auch in ESG-Reporting (Umwelt und Mitarbeitergesundheit) ein, um zu zeigen, dass sorgsam mit Schadstoffen umgegangen wird. Zudem lernt man daraus, ob die Ausrüstung ausreichte oder verbessert werden muss.
Insgesamt stellt dies sicher, dass die Betriebsfeuerwehr materiell und organisatorisch so aufgestellt ist, dass sie ihren Aufgaben vollumfänglich gerecht werden kann. Die Kombination aus geeigneter Wachenstruktur, normgerechter Ausstattung und durchdachter Technik (inkl. Dekon) bildet die Basis für einen erfolgreichen Einsatz und schützt sowohl Menschen als auch Umwelt.
Integration ins Facility Management (FM)
Eine Kernforderung ist die nahtlose Integration der Betriebsfeuerwehr in das Facility Management. Anstatt als isolierte Einheit zu agieren, soll die Betriebsfeuerwehr als Teil des FM-Systems fungieren und mit anderen FM-Bereichen synergetisch zusammenarbeiten.
Organisatorische Einbindung und Schnittstellen
Organisatorisch ist die Betriebsfeuerwehr als Abteilung oder Funktionsbereich innerhalb der FM-Organisation des Unternehmens verankert. Typischerweise berichtet der Leiter der Betriebsfeuerwehr (häufig zugleich Brandschutzbeauftragter des Unternehmens) an den Leiter Facility Management oder den HSE-Manager (Health, Safety, Environment). Dadurch ist gewährleistet, dass die Ziele der Feuerwehr mit den übergeordneten Zielen des FM und des Unternehmens abgestimmt sind.
Schnittstellen zu anderen FM-Bereichen:
Technisches FM / Instandhaltung: Enge Kooperation bei Wartung und Prüfung brandschutztechnischer Anlagen (BMA, Sprinkler, Rauchabzugsanlagen). Die Betriebsfeuerwehr bringt ihr Fachwissen ein: z. B. Begleitung von Sprinkler-Jahresproben, Mitwirkung bei Funktionsprüfungen der BMA (ggf. Zurückstellen von Meldern während Wartung). Umgekehrt meldet die Instandhaltung Störungen sicherheitsrelevanter Anlagen umgehend der BFW. Beispiel: Lüftungsanlagen mit Rauchabschnittsklappen – wenn diese ausfallen, muss interim ein Feuerwache-Rundgang erfolgen.
Infrastrukturelles FM (Reinigung, Bewachung): Die Betriebsfeuerwehr schult das Bewachungspersonal (Security) in Ersteinsatz-Maßnahmen, da diese oft die ersten vor Ort sind bei einem Alarm. Wachleute könnten z. B. mit Feuerlöschern initial eingreifen oder die BFW einweisen. Auch Reinigungskräfte werden sensibilisiert (kein Verstellen von Fluchtwegen, was tun bei Feuer nachts etc.). Die Zusammenarbeit mit Sicherheitsdienst ist essenziell; oftmals betreibt der Wachdienst die 24/7 Sicherheitszentrale, die auch Feuerwehr-Leitstelle ist – hier werden klare Prozesse vereinbart (z. B. Alarmprozeduren, siehe SOPs in Anlage).
Kaufmännisches FM: Unterstützung bei Budgetierung von Brandschutzmaßnahmen, z. B. Aufnahme des BFW-Budgets in FM-Kostenplanung (Kostenstelle Feuerwehr). Die BFW liefert Kennzahlen, z. B. Kosten pro Einsatz, Personalkosten, um die Wirtschaftlichkeit darzustellen. Außerdem wirkt die BFW mit bei Versicherungsfragen (Brandschutzberichte für Versicherer, ggf. ermäßigte Prämien dank Werkfeuerwehr).
Projektmanagement/Bau & Planung: Frühzeitige Einbindung in Bauprojekte (Neubauten, Umbauten). Die Betriebsfeuerwehr/Brandschutzbeauftragte prüft Pläne auf Erreichbarkeit, Löschwasser, Fluchtwege etc. gemäß Bauordnung und Arbeitsstättenrichtlinien. Auch Abnahmen (brandsschutznachweisliche Begehungen) erfolgen mit dem BFW-Vertreter. So fließt praktisches Feuerwehr-Know-how in die bauliche Gestaltung ein. - Arbeitssicherheit und Notfallmanagement: Falls es im Unternehmen z. B. einen Sicherheitsingenieur oder Notfallmanager gibt, ist die BFW hier integraler Bestandteil. Gemeinsam werden Notfallübungen konzipiert, Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt. In vielen Firmen gibt es einen ASA (Arbeitsschutzausschuss) – hier nimmt der BFW-Leiter teil und berichtet über Vorkommnisse, Risiken, Präventionsvorschläge. - Öffentlichkeitsarbeit / HR: Die BFW kann im Rahmen der Corporate Social Responsibility eine Rolle spielen (z. B. Teilnahme an regionalen Feuerwehrtagen, Ausbildung Jugendfeuerwehr). HR-Unterstützung wird bei der Freistellung von Mitarbeitern benötigt (Mitglieder der BFW müssen für Einsätze von der Arbeit freigestellt werden, das ist rechtlich geregelt und organisatorisch in den Schichtplänen zu berücksichtigen).
Prozesse und Governance im FM-Kontext
Notfallmanagement-Prozess: Vom Ereigniseintritt bis zur Wiederherstellung. Hier hat die BFW die Federführung in Phase 1 (Alarmierung, Erstreaktion, Gefahrenabwehr), danach Übergabe an BCM-Team für Phase 2 (Wiederanlauf). Dieser Prozess ist in einem Notfallhandbuch dokumentiert (Anlage: Notfallmanagementprozessdiagramm).
Wartungs- und Prüfprozesse: Brandmeldeanlagen-Wartung (vierteljährliche Tests, jährliche Prüfuntersuchung durch Sachkundige) – Prozess: FM initiiert, BFW begleitet und gibt Abnahmen frei. Dasselbe für Sprinklerwartung (z. B. VdS-Prüfung) – BFW stellt Feuerwehrschlussprüfung sicher (z. B. Sprinklersteuerzentralen sind nach Test zurückgesetzt).
Arbeitsfreigabe (Permit-to-Work): Für brandgefährliche Arbeiten (Schweißen, Schleifen) ist ein Erlaubnisscheinverfahren etabliert. Hier muss die BFW einen Brandwache-Plan bereitstellen: evtl. ein Feuerwehrmann vor Ort mit Feuerlöscher oder zumindest erhöhte Aufmerksamkeit. Der Prozess: Techniker beantragt Heißarbeit -> BBS (Brandschutzbeauftragter, meist BFW-Leitung) prüft Auflagen -> BFW stellt Personal/Ausrüstung -> Nachkontrolle X Stunden nach Arbeit.
Störungsmeldungen: Das FM hat ein Ticket-System: Jede Störung an sicherheitsrelevanter Ausrüstung erzeugt automatisch Info an BFW. Z. B. "Feuerlöschpumpe im Keller ausgefallen" – BFW wird aktiv, bewertet Gefährdung (Interimslösung? Brandwache?), priorisiert Reparatur mit Techn. FM.
Energie-Management und Brandschutz: Wenn z. B. Energiesparmaßnahmen (Abschaltungen) geplant sind, wird BFW konsultiert, ob z. B. Lüfter oder Beleuchtung aus Sicherheitsgründen anbleiben müssen. Genauso bei Nachhaltigkeitsprojekten -> BFW evaluiert, ob z. B. neue Materialien brandtechnisch unkritisch sind.
Dokumentation und Berichtswesen: Monatliche Reports der BFW an FM-Leitung (Anzahl Einsätze, Übungen, besondere Vorkommnisse). Jährlicher Bericht an Geschäftsführung (oft gefordert in größeren Unternehmen, inkl. Kennzahlen, Budget, Vorschläge). Diese Berichte werden im FM-Report konsolidiert, sodass Brandschutz ein Teil der FM-Performance ist.
Governance:
Es gibt gemeinsame Gremien wie den Sicherheitsbeirat, wo FM, Werksleitung, Betriebsrat und BFW vertreten sind, um Strategien und Regeln festzulegen (z. B. Sicherheitsrichtlinien, Notfallkonzept-Abnahme).
Durch diese Prozessanbindung vermeidet man Silos: Die Betriebsfeuerwehr wird in Entscheidungen einbezogen und umgekehrt informiert sie das FM und andere Stakeholder proaktiv.
CAFM-Integration und Digitalisierung im FM
Ein Computer-Aided Facility Management (CAFM)-System ist ein zentrales Werkzeug moderner FM-Organisationen. Die Betriebsfeuerwehr wird tief in dieses System integriert, um Informationen zentral verfügbar zu machen und Prozesse effizient zu steuern.
Wichtige Module und Datenpunkte sind:
Asset-Management: Alle Feuerwehrausrüstungen und -anlagen sind als Assets im CAFM angelegt. Z. B. jedes Fahrzeug mit Inventarnummer, Kaufdatum, Wartungsintervallen; jede Brandschutzanlage (BMA-Zentrale, Sprinklerpumpen) als technischer Platz mit Prüfterminen. So lässt sich die Instandhaltung systematisch planen. Beispiel: Eintrag "Atemschutzgerät Nr.12 – nächste TÜV-Prüfung: 01.03.2026, zuständig: Atemschutzwart".
Wartungsplanung: Das CAFM generiert Wartungsaufträge für Prüftermine nach hinterlegten Fristen. Diese Aufträge werden dem zuständigen FM-Techniker oder BFW-Gerätewart zugewiesen. Nach Durchführung (z. B. Prüfbuch-Eintrag) wird im System dokumentiert. Bei Fristüberschreitung eskaliert das System (E-Mail an Leiter BFW). Dies garantiert prüfmittelrechtliche Sicherheit und Nachvollziehbarkeit.
Flächen- und Raummanagement: Hinterlegung von Brandschutzrelevanten Daten in Raumplänen: Fluchtwege, Standorte von Feuerlöschern, Wandhydranten, Rauchmeldern etc. Das CAFM oder ein verknüpftes BIM-Modell kann im Alarmfall diese Infos an die Einsatzkräfte liefern (ggf. via Tablet: Gebäudesteckbrief mit Hydrantenstandorten und Abschaltvorrichtungen). Weiterhin erleichtert es die Pflege der Feuerwehrpläne (DIN 14095): Änderungen im Gebäude (Umbau, neue Wände) werden im CAFM und damit den Plänen aktualisiert.
Störungs-/Alarmmanagement: Integration der Brandmeldeanlage ins CAFM: Manche CAFM-Systeme bieten Alarmmanagement-Module. Alternativ via Middleware: Ein Brandalarm erstellt ein Ticket im CAFM, kategorisiert als "Notfall – Brandalarm" mit Uhrzeit, Ort. Dieses Ticket durchläuft definierte Workflows (z. B. automatisch an BFW-Leitstelle, an HSE-Manager Info). Nach dem Ereignis wird das Ticket um Ergebnisse ergänzt (Ursache, Schaden, Dauer) und geschlossen. So entsteht eine Einsatzhistorie in der Datenbank.
Auswertung/KPI-Dashboard: Das CAFM liefert Dashboards für Kennzahlen. Die BFW-spezifischen KPIs werden hier abgebildet: z. B. Einsatzanzahl, Durchschnitts-Ausrückzeit, Übungsquote, Anzahl Wartungsmängel. Ein Ampelsystem kann kritische Werte anzeigen (z. B. Gerätüberprüfungen rot bei überfällig). Solche Daten erleichtern strategische Entscheidungen, etwa ob Personal aufgestockt werden muss, oder wo Prävention verbessert werden sollte.
Dokumentenmanagement: Alle wichtigen Dokumente (SOPs, Alarmpläne, Gefährdungsbeurteilungen) werden in einem zentralen Repository verwaltet und über das CAFM oder ein verbundenes DMS (Dokumentenmanagement) gesteuert. So haben alle Beteiligten immer Zugriff auf die aktuelle Version – z. B. Brandschutzordnung Teil C für die Feuerwehr oder die neuesten Einsatzpläne.
CAFM-Matrix (Beispielauszug): In der folgenden Tabelle (vereinfachte Darstellung) sieht man, wie die Betriebsfeuerwehr-Daten im CAFM strukturiert sind:
| Objekt | Datenfelder im CAFM | Beispiel |
|---|---|---|
| Feuerlöscher | ID, Standort (Raumnr.), Typ (CO₂/ABCD-Pulver…), Löscheinheit, Prüfdatum soll/ist, Verantwortlicher | FL-045; Raum 2.13 Serverraum; CO₂ 5kg; Prüffrist 12/2025; letztes Prüfd. 12/2024; Verantw: Mustermann |
| Hydrant außen | ID, Standort (Koordinate), Spezifikation (DN100; Unterflur), Durchflussmenge, Wartungsintervall, nächster Test | HYD-12; Vor Halle 1; DN100; 2000 L/min; Wartung jährl.; nächster Test 05/2024 |
| BMA-Meldergruppe | Gebäude, Melder-Nr., Bereich, Art (Rauch/Hand), Alarmhistorie, Wartung | BMA1.G1.05; Bldg A; 1.OG Ost; Rauchmelder; 2 Alarme (2023); gewartet 01/2024 |
| Feuerwehr-Einsatzmitglied | Name, Qualifikation (Truppmann, AGT, etc.), Übungsstunden, letzte Untersuchung G26, Verfügbarkeit (Prozentsatz) | Max M.; Truppführer+AGT; 25h Übung 2024; G26.3 05/2023; Verfügbarkeit 60% (berufl. vor Ort) |
| Einsatzbericht (Ticket) | Nr., Datum, Ort, Art (Brand/THL/Alarm), beteiligte Kräfte, Einsatzdauer, Schadenhöhe, Ursache, Lessons Learned | #2024-07; 12.03.24; Rechenzentrum; Entstehungsbrand USV; BFW: 1/5; Dauer 30min; Schaden 10k€; Ursache: Akku defekt; LL: Wartung USV erhöhen. |
Diese CAFM-Datenmatrix (Anlage in ausführlicher Form) erlaubt ein umfassendes Informationsmanagement. Sie erfüllt zudem Normforderungen nach Dokumentation (z. B. BetrSichV: Prüfnachweise aufbewahren; ISO 45001: Gefährdungsbeurteilung dokumentieren; ISO 22301: Nachweise von Übungen etc.).
Digitaler Zwilling und GIS: Ergänzend sei erwähnt, dass fortschrittliche FM-Systeme die 3D-Gebäudedaten (BIM) koppeln. Die BFW kann über ein Tablet im Einsatz einen digitalen Gebäudeplan einsehen, in dem Echtzeit-Sensordaten einspeisen (Brandmelder aktiv, Türen offen/zu, Personen-Tracking via RFID). Das Konzept sieht vor, diese Technologien pilotweise einzusetzen, um Effizienz und Sicherheit weiter zu steigern.
Durch die enge Integration in FM-Prozesse und -Systeme wird die Betriebsfeuerwehr zu einem festen Bestandteil des Gebäudebetriebs. Das verbessert nicht nur die Reaktionsfähigkeit im Notfall, sondern auch die Prävention im Alltag (z. B. Mängel früh erkennen) und die Transparenz gegenüber Management und Behörden (jede Maßnahme ist nachvollziehbar im System hinterlegt).
Betriebsmodell & Governance
Das Betriebsmodell der Betriebsfeuerwehr beschreibt, wie der Dienst geleistet wird – von der Organisationsform (haupt- oder ehrenamtlich, Werkfeuerwehr-Status) über Personal und Schichtsystem bis zu Führungsstrukturen und Regelsätzen. Governance umfasst die Regelwerke, Verantwortlichkeiten und Kontrollmechanismen, die sicherstellen, dass die Betriebsfeuerwehr effektiv und compliant arbeitet.
Organisationsform und Personal
Organisationsform: Je nach Unternehmensgröße und gesetzlichen Vorgaben kann die Betriebsfeuerwehr als hauptberufliche Einheit, freiwillige Einheit oder Mischform (Kombinationswehr) organisiert sein.
Im vorgestellten Konzept wird eine Mischform umgesetzt:
Am Hauptstandort (Schutzstufe I) existiert eine hauptamtliche Kernmannschaft, die 24/7 vor Ort Dienst tut. Diese besteht z. B. aus 2 Feuerwehrleuten pro Schicht (Tagesbetrieb evtl. mehr), die im Ereignisfall die Erstintervention übernehmen.
Ergänzend dazu sind ehrenamtliche Angehörige aus der Belegschaft rekrutiert, die im Alarmfall von ihrem Arbeitsplatz abberufen werden und zur Wache eilen (Freistellungspflicht des Arbeitgebers gem. Landesrecht und §§ in DGUV V49 analog).
An Standorten ohne permanente Wache besteht die Betriebsfeuerwehr rein aus Freiwilligen vor Ort (die teilweise mehrere Aufgaben haben: z. B. ein Haustechniker ist zugleich Mitglied der BFW und fungiert bei Alarm als Zugführer).
Diese Organisationsform verbindet Professionalität (Hauptamtliche sichern werktags und rund um die Uhr Grundschutz) mit Kosteneffizienz und breiter Verankerung in der Belegschaft (Freiwillige erhöhen Personalstärke bei Bedarf).
Personalqualifikation: Alle Feuerwehrangehörigen durchlaufen die Ausbildung analog öffentlicher Feuerwehren:
Grundausbildung Truppmann Teil 1+2 (Befähigung zum einfachen feuerwehrtechnischen Dienst) – entweder via externe Feuerwehrschule oder inhouse mit lizenzierten Ausbildern.
Speziallehrgänge: Atemschutzgeräteträger (G26.3 tauglich vorausgesetzt), Maschinist für Löschfahrzeuge, Sprechfunker (BOS-Funk), ggf. Absturzsicherung.
Führungskräfte: Truppführer (Gruppenführerlehrgang FIII) und Zugführer (FIV) werden nach Bedarf fortgebildet, oft an Landesfeuerwehrschulen oder in Kooperation mit Werkfeuerwehrschulen (z. B. Industrieunternehmen).
Zusatzausbildungen je nach Risiko: z. B. Lehrgang „Werkfeuerwehr-Einsatzleiter“ (speziell für komplexe Anlagen), „Chemieschutz“ für Gefahrgut, „Brandschutzbeauftragter (TÜV)“ damit der BFW-Leiter Doppelrolle ausfüllt.
Schicht- und Ausrückmodell:
Bei hauptamtlichen Kräften wird ein Schichtdienst etabliert, typischerweise 24h-Schichten (wie Berufsfeuerwehren) mit anschließender Ruhezeit, oder 12h-Schichten in Wechselschicht. Das hängt von der Personalzahl ab. Freiwillige Kräfte stehen nebenberuflich zur Verfügung; die Alarmierungsliste ist so gestaltet, dass immer genügend Kräfte in Rufnähe sind (bspw. Wohnort max 15 min entfernt, oder ohnehin am Standort beschäftigt). Eine Verfügbarkeitserfassung via App zeigt der Leitstelle in Echtzeit, welche Freiwilligen gerade einsatzklar wären (was die Alarmierung zielgerichteter macht). Bei Großschadenslagen zieht das Modell vor, nachbarschaftliche Hilfe anzufordern (öffentliche Feuerwehr, Nachbar-Werkfeuerwehren per Kooperationsvertrag) und parallel den betrieblichen Krisenstab einzuberufen.
Führung, Struktur und Governance der Einsatzorganisation
Leiter der Betriebsfeuerwehr (Wehrleiter/Werkfeuerwehrkommandant): Verantwortlich für gesamte Organisation, berichtet an FM-Leitung. Trägt die Betriebsverantwortung für Ausrüstung und Ausbildung. Im Einsatz übernimmt er die Einsatzleitung bei größeren Lagen oder fungiert als Bindeglied zum öffentlichen Einsatzleiter (je nach Landesrecht kann ein Werkfeuerwehr-Einsatzleiter auch Gesamtleiter auf dem Werksgelände sein).
Zugführer / stellv. Leiter: Bei mehreren Standorten werden einzelne Züge oder Bereitschaften eingerichtet. Jeder Zug hat einen Zugführer (i.d.R. Dienstgrad Brandinspektor o.Ä.), der im Einsatzfall die taktische Führung bis Eintreffen des Einsatzleiters hat.
Gruppenführer: Führen einzelne Fahrzeugeinheiten (Trupps/Staffeln/Gruppe, je nach eintreffender Stärke). Sie setzen die Aufträge des Zugführers um.
Spezialfunktionsträger: Gerätewart (für Material und Fahrzeuge zuständig), Atemschutzgerätewart (Wartung der PA), Funkwart, Sicherheitsbeauftragter (für internen Arbeitsschutz der Feuerwehrleute), etc. Diese Rollen werden in Dienstanweisungen festgelegt.
Mitgliedschaft und Dienstgrade: Es wird ein Konzept gepflegt, das den Status jedes Mitglieds kennt: aktiv, auf Probe, Anwärter, etc. Dienstgrade können analog kommunaler Feuerwehr vergeben sein (Feuerwehrmann, Ober-, Haupt-, Löschmeister… bis Brandinspektor, abhängig von Quali). Dies kann motivierend wirken, auch wenn es keine hoheitliche Feuerwehr ist.
Werkfeuerwehr-Anerkennung: Sollte die BFW behördlich als Werkfeuerwehr anerkannt sein, ergeben sich zusätzliche Governance-Aspekte:
Jährliche Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörde (z. B. Kreisbrandrat oder zuständige Behörde) auf Einhaltung der Anforderungen (Mannstärke, Ausbildung, Ausrüstung). Diese Prüfberichte müssen positiv sein, sonst droht Aberkennung.
Ernennung eines Werkfeuerwehr-Beauftragten der Behörde, der u. U. bei wichtigen Einsätzen hinzugezogen wird. - Verpflichtung zur Teilnahme an regionalen Alarmplänen (überörtliche Hilfe).
Interne Regelwerke: Die Betriebsfeuerwehr gibt sich eine Reihe von Dokumenten zur Selbststeuerung:
Betriebsfeuerwehrsatzung oder -ordnung: Quasi die "Verfassung" der BFW. Regelt Aufnahme, Pflichten, Rechte der Mitglieder, Dienstgrade, Vorstand (bei freiwilligen Teilen) etc. Hierin wird z. B. festgelegt, dass Mitglieder für Übungen und Einsätze freigestellt sind, wie die Unfallversicherung läuft (i.d.R. über die BG der Feuerwehren – DGUV).
Dienstanweisungen/SOPs: Für alle wiederkehrenden Abläufe gibt es Standard Operating Procedures. Beispiele: SOP Alarmierung – wer macht was wenn Alarm eingeht (vgl. Alarm- und Ausrückeordnung in Anlage), SOP Atemschutz-Einsatz (Truppmeldung, Überwachung mit Einsatzkurzzeitmesser etc. – analog FwDV 7), SOP Gefahrgut (Einsatzgrundsätze, Messstrategie), SOP Evakuierung Rechenzentrum (Abfolge von Entscheidungen: Serverabschaltung? Prioritäten bei Rettung?). Diese Dokumente sorgen dafür, dass auch wechselnde Teams konsistent handeln. Sie werden anhand der Erfahrungen aktualisiert.
Qualitätsmanagement: Es wird ein einfaches QM-System implementiert: Nach jedem relevanten Einsatz erfolgt eine Einsatznachbesprechung (Hot Debrief direkt danach für Taktik, später Cold Debrief für tiefergehende Erkenntnisse). Die dabei gewonnenen Lessons Learned werden dokumentiert und führen ggf. zu Anpassungen in SOPs oder Training. Ebenso werden Kennzahlen regelmäßig ausgewertet und Abweichungen analysiert. Einmal jährlich findet ein Management Review statt (im Rahmen ISO 41001 / 22301), wo die BFW-Leitung und FM-Leitung strategisch prüfen, ob Ziele erreicht wurden, und Maßnahmen für Verbesserungen beschließen.
Arbeitszeit und Arbeitsschutz für Feuerwehrleute: Ein Governance-Aspekt ist, dass Mitarbeiter, die in der BFW tätig sind, ggf. viele Zusatzstunden leisten (Nachtübungen, Einsätze neben Job). Hier greift ArbZG (Arbeitszeitgesetz) und spezielle Regelungen: z. B. nach einem nächtlichen Einsatz müssen Freiwillige am nächsten Tag von der regulären Arbeit freigestellt oder Arbeitszeit reduziert werden, um Erholung sicherzustellen. Diese Regelung ist in Absprache mit HR und Betriebsrat schriftlich fixiert.
Versicherung und Haftung: Es wird sichergestellt, dass alle BFW-Angehörigen über die Unfallkasse versichert sind (idR zuständige Feuerwehr-Unfallkasse auch für Betriebsfeuerwehren, oder falls nicht, dann betriebliche Unfallversicherung entsprechend erweitern). Haftungsfragen bei externen Einsätzen etc. sind in Kooperationsvereinbarungen geklärt (z. B. falls die BFW außerhalb des Geländes hilft, ob Kommunen Kosten erstatten – üblicherweise ja, nach FV Gesetz).
Governance Board / Jour Fixe:
Damit die BFW nicht isoliert agiert, wird ein Lenkungskreis eingerichtet: vierteljährlich trifft sich der BFW-Leiter mit FM-Leitung, Sicherheitsingenieur, ggf. Produktionsleiter der Werke. Dort werden Kennzahlen, Projekte (z. B. Beschaffung neues Fahrzeug), besondere Risiken und erforderliche Management-Entscheidungen besprochen. Dieses Board stellt sicher, dass die Betriebsfeuerwehr strategisch geführt wird und Unterstützung auf höchster Ebene hat. Im Habilitationskontext entspricht das einer Corporate Governance Verankerung der Notfallorganisation.
Zusammenarbeit mit externer Gefahrenabwehr
Öffentliche Feuerwehr: Es existieren Alarm- und Ausrückeordnungen, die im Einvernehmen mit der zuständigen Leitstelle festlegen, wann die öffentliche Feuerwehr mitalarmiert wird. In der Regel: bei bestätigtem Feuer über F BMA oder ab bestimmtem Stichwort (z. B. "Feuer Mittel" = BFW und städtische Feuerwehr gemeinsam). Die Betriebsfeuerwehr nimmt an gemeinsamen Übungen mit der öffentlichen Feuerwehr teil, um Abläufe zu harmonisieren. In einigen Fällen kann die Betriebsfeuerwehr auch Überlandhilfe leisten (wenn anerkannt als Werkfeuerwehr, via Amtshilfe).
Behörden und Aufsichtsorgane: Regelmäßige Abstimmung mit der Brandschutzdienststelle (Bauaufsicht) bzgl. Brandschutzkonzepten. Zusammenarbeit mit Gewerbeaufsichtsamt im Bereich Arbeitsschutz (diese prüfen z. B. Explosionsschutzdokumente, wo BFW-Maßnahmen drin stehen). Zudem vorrausschauende Einbindung der Umweltbehörde bei Lagerung von kontaminierten Löschmitteln etc.
Versicherer / VdS: Viele Versicherer (Sachversicherung) verlangen Brandschutz-Audits oder honorieren vorhandene Werkfeuerwehren mit Prämienrabatten. Governance-seitig pflegt man daher einen Kontakt mit dem Versicherer – BFW und FM laden z. B. jährlich den VdS-Sachverständigen ein zur Begehung und setzen dessen Empfehlungen um. Das erhöht die Sicherheit und kann im Habilitationskonzept als wirtschaftlicher Vorteil angeführt werden.
Interne Revision: Die Unternehmens-Revision oder externe Auditoren (ISO-Zertifizierer) prüfen auch die Notfallprozesse. Das BFW-Konzept hat daher Checklisten und Nachweisdokumente (z. B. Training-Records, Geräte-Prüflisten) vorbereitet, um auditsicher zu sein. Ein bestandener Audit ohne Hauptabweichungen in diesem Bereich ist ein Governance-Ziel.
Es sorgt das Betriebsmodell mit seinen Governance-Mechanismen dafür, dass die Betriebsfeuerwehr verlässlich und kontrolliert funktioniert. Es schafft Transparenz (durch Dokumentation), Rechenschaft (durch Berichte, KPIs) und Anpassungsfähigkeit (durch Lessons Learned und Managemententscheide). Damit ist die BFW nicht nur operativ schlagkräftig, sondern auch organisatorisch fest in die Unternehmensstruktur eingebettet, was einem der FM-Standards – ISO 41001 – entspricht: "Verankerung von Support Services in der Organisationsführung und kontinuierliche Verbesserung."
Digitalisierung & Künstliche Intelligenz in der Betriebsfeuerwehr
Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bieten erhebliche Potenziale, um die Leistungsfähigkeit der Betriebsfeuerwehr zu steigern. Dabei werden auch Standardprotokolle wie OPC UA und CAP/EDXL adressiert, die eine Integration verschiedener Systeme ermöglichen.
Digitale Früherkennung und Smart Sensors
Intelligente Brandmelder: Klassische Rauchmelder werden durch multisensorische Melder mit algorithmischer Auswertung ersetzt. Diese können z. B. zwischen Zigarettenrauch und echtem Feuer unterscheiden (Reduktion von Fehlalarmen). KI-Komponenten in Brandmeldeanlagen lernen typische Parameter und erkennen Abweichungen (z. B. ungewöhnlicher Temperaturanstieg) früher als statische Schwellen. Normativ müssen solche Systeme dennoch DIN 14675 entsprechen, aber KI kann als Assistenz dienen.
Video Smoke Detection (VSD): In großen Hallen oder offenen Arealen (z. B. Lagerhöfe, Parkhäuser) werden KI-gestützte Kameras eingesetzt, die Rauch oder Flammen anhand von Bildmustern erkennen. Diese Systeme (basierend auf neuronalen Netzen) können einen Entstehungsbrand innerhalb von Sekunden lokalisieren und Alarm schlagen – auch dort, wo kein Rauchmelder installiert ist (Open-Air). Wichtig ist hier die Integration mit der Leitstelle: Wenn eine Kamera Rauch detektiert, sendet sie via OPC UA oder API ein Signal an das Alarmmanagement, inkl. Bildausschnitt.
IoT-Sensorik und Predictive Monitoring: In sensiblen Geräten (Serverracks, Schaltschränken) sind smarte Sensoren installiert, die z. B. Temperatur, Strom, Gas (H₂ bei Batterien) überwachen. Diese Daten werden permanent via OPC UA ans Leitsystem gemeldet. Eine KI-Anwendung wertet die Mustern aus und kann Anomalien erkennen, die auf ein erhöhtes Brandrisiko hindeuten (z. B. allmählicher Temperaturanstieg über Stunden). So kann die BFW präventiv eingreifen, bevor ein Alarm ausgelöst wird – quasi prädiktiver Brandschutz.
Automatische Drohnenüberwachung: Auf ausgedehnten Geländen könnten Drohnen mit Wärmebildkameras patrouillieren (z. B. nachts über einem Solarpark oder Lagerplatz). Gesteuert durch KI fliegen sie autonom Routen und melden Ungewöhnliches (Hitzequellen, offene Feuer). Testprojekte hierzu laufen in einigen Industriebetrieben. Das Konzept sieht für 2030+ den Einsatz vor, aber erste Pilotierung könnte früher erfolgen.
Vernetzte Systeme und OPC UA-Standards
Gebäudetechnik-Vernetzung: Brandmeldeanlage, Sprinklersteuerung, Lüftungsregelung, Zugangskontrolle etc. werden in einer OPC-UA-basierten Gebäudeleittechnik integriert. Wenn z. B. ein Brandalarm ausgelöst wird, erhält das Leitsystem über OPC UA die Info und kann automatisch Abläufe starten: Lüftungsanlagen in betroffenen Zonen ausschalten, Schleusen schließen, Aufzüge steuern. Die BFW-Leitstelle hat dadurch ein Dashboard mit allen relevanten Daten, anstatt in mehreren Insellösungen. OPC UA bietet hier robuste Sicherheitsmechanismen (verschlüsselte Kommunikation) und Standard-Datenmodelle für Alarme.
Einsatzleitsystem (ELS): Das interne ELS der Betriebsfeuerwehr (für Alarmierung und Verfolgung der Einsätze) kommuniziert über standardisierte Schnittstellen. So kann es z. B. CAP nutzen, um Warnmeldungen an Mitarbeiter zu schicken, oder EDXL-RM (Resource Messaging) um Hilfsanfragen an öffentliche Stellen abzugeben. OPC UA spielt insoweit eine Rolle, als es die Schnittstelle ins Industrial IoT ist, während CAP/EDXL die Notfallkommunikation nach außen standardisiert. Damit wird das Insellösung-Problem adressiert: verschiedene Geräte/Maschinen (Feuerlöschpumpen mit Zustandsüberwachung, Kraftstofftanks mit Füllstandsensor) geben Daten in OPC UA Form, und die KI/Leitsoftware aggregiert diese für Lageentscheidungen.
Cloud und Datenmanagement: Die gesammelten Sensor- und Einsatzdaten können in einer sicheren Cloud gespeichert werden, um KI-Algorithmen (z. B. Machine Learning zur Mustererkennung) darauf anzuwenden. Datenschutz und IT-Security werden dabei streng beachtet (Kritis-Vorgaben falls Rechenzentrum).
Mobiles Informationssystem: Feuerwehrleute erhalten auf Tablets oder Helmdisplays Echtzeitdaten via diese Vernetzung: z. B. ein Tablet zeigt den Raumplan mit markiertem Melder, Live-Temperatur, ob Sprinkler aktiviert etc., direkt aus dem OPC UA Datenpool. Auch Türzustände (offen/geschlossen) aus dem Zutrittssystem könnten so angezeigt werden – wichtig für Innenangriffstaktik.
Künstliche Intelligenz in Einsatz und Planung
Entscheidungsunterstützung im Einsatz: KI-Module können basierend auf bekannten Szenarien Vorschläge machen, etwa: "Brand in Serverraum: Halon-Löschanlage ist aktiv, bitte Türen geschlossen halten. Empfehlung: kein Innenangriff bis Entwarnung Gas, Gefahr von Rückzündung." Solche Hinweise kommen aus einer Wissensdatenbank (Expertensystem) gekoppelt mit Echtzeitdaten. Auch die Berechnung der optimalen Lüfterstellung (Überdruckbelüftung vs. Entrauchung) könnte KI steuern, indem sie Sensor- und Wetterdaten berücksichtigt.
Ressourcenoptimierung: Ein KI-gestütztes System plant die Schicht- und Alarmpläne dynamisch je nach Verfügbarkeit, Qualifikation und Risiko. Es könnte z. B. erkennen, dass an einem heißen Sommertag (erhöhte Brandgefahr) mehr Personal auf Bereitschaft gut wäre und schlägt Alarmstufenanhebungen vor.
Simulation und Training: KI-getriebene Simulationen (digital twins) erlauben das Durchspielen von Notfällen in virtuellen Modellen. Feuerwehrleute können VR-Training absolvieren, bei dem KI gesteuerte Brandverläufe realistisch nachstellen und auf Aktionen reagieren. Das verbessert die Ausbildung, insbesondere für seltene Ereignisse (z. B. Explosionsszenario).
Auswertung von Einsätzen: Mittels Data Analytics und KI werden Einsatzberichte analysiert, um Mustern auf die Spur zu kommen: z. B. erkennt man, dass bei bestimmten Uhrzeiten oder Anlagen gehäuft Fehlalarme auftreten – daraus kann man präventiv Maßnahmen ableiten (z. B. Melder tauschen, Schulung durchführen). KI-Clustering könnte auch nahelegen, welche Brandschutzinvestitionen den größten Risk-Return haben (z. B. "Upgrade BMA im Gebäude X bringt 20% Risikoreduktion").
Chatbots und Wissensmanagement: Intern könnte ein KI-gestützter Chatbot Feuerwehrangehörigen schnelle Auskunft geben, z. B.: "Wie war nochmal die Schaummittel-Dosierung für Ethanolbrand?" – Der Chatbot greift auf hinterlegte Vorschriften (SOP, FwDV) zu und liefert die Antwort. Das unterstützt, v.a. wenn jemand unsicher ist in einer Stresslage (natürlich ersetzt es nicht Ausbildung, aber als Second Brain).
Wartung & Predictive Maintenance: KI hilft, Wartungsbedarf vorherzusagen (z. B. durch Vibrationsanalyse an Pumpen oder Nutzungsanalyse von Fahrzeugen) – das verhindert Ausfälle im Einsatz und optimiert Kosteneinsatz.
Alarmierung und Kommunikation (CAP/EDXL)
Common Alerting Protocol (CAP): Standardisiertes Format für Warnmeldungen. Im Unternehmen kann CAP genutzt werden, um verschiedene Kanäle gleichzeitig zu bedienen: Sirenen, E-Mail, SMS, Lautsprecher - alle mit konsistenten Meldungsinhalt. Z. B. eine CAP-Meldung "FireWarning" enthält Felder für Ort, Schwere, Handlungsanweisung ("Verlassen Sie das Gebäude über Treppe A und B"). CAP-Meldungen lassen sich auch an öffentliche Systeme weitergeben (z. B. Warn-Apps wie NINA/MOWAS in DE), falls eine Gefahr auch Externe betrifft (Explosion, Rauchwolke).
EDXL (Emergency Data Exchange Language): Eine Familie von Datenstandards. Für uns relevant: - EDXL-Resource Messaging (RM): Damit kann die BFW z. B. digital einen Löschzug der öffentlichen Feuerwehr anfordern und alle wichtigen Infos mitschicken (Ort, Art, Zugang). Die Leitstelle der Stadt könnte automatisiert so ein standardisiertes Hilfeersuchen verarbeiten. - EDXL-Situation Reporting (SitRep): Einheitliche Lagemeldungen an den Krisenstab im Unternehmen oder Behörden (z. B. Umweltamt) – z. B. alle 30 Min. wird Lageupdate gesendet (enthält Felder: betroffene Bereiche, verletzte Personen, Prognose). - EDXL-TEP (Tracking of Emergency Patients): Bei Personenschäden können Daten zu Verletzten digital erfasst und an Krankenhäuser übermittelt werden. Evtl. für BFW weniger relevant, aber wenn betriebliches Rettungswesen vorhanden, ein Thema.
OPC UA & CAP Gateway: Mögliche Kombination: Sensoren melden an OPC UA -> KI/Leitstelle wertet aus -> bei Schwellenwert sendet System CAP-Meldung ans Personal. - Cybersecurity: Mit zunehmender Vernetzung steigt die Gefahr von Cyberangriffen. Governance-technisch muss die IT-Sicherheit gewährleistet werden (Firewall, Netztrennung, Zugriffskontrollen). OPC UA bietet Security-Features (z. B. Signierung der Messages), diese werden voll genutzt. Backups und Notfallpläne bei IT-Ausfall (manuelle Alarmierung) sind vorhanden.
Insgesamt zeigt dies, dass die Betriebsfeuerwehr State-of-the-Art-Technologien nutzt, um schneller, sicherer und gezielter agieren zu können. Digitalisierung und KI sind Werkzeuge, die dem Menschen dienen – die Entscheidungshoheit in Einsätzen bleibt beim erfahrenen Einsatzleiter, aber er bekommt bessere Informationen und Vorschläge. Dieses Vorgehen spiegelt die Trendentwicklung in modernen Werkfeuerwehren wider und bereitet das Unternehmen auf kommende Entwicklungen vor. Durch Standardisierung (OPC UA, CAP) wird zudem Interoperabilität erreicht – ein wichtiger Faktor, um mit externen Stellen und verschiedenen Herstellern nahtlos zusammenzuarbeiten.
ESG & Nachhaltigkeit
Hier wird beleuchtet, wie das Betriebskonzept der Betriebsfeuerwehr Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte berücksichtigt. Moderne Unternehmen legen Wert darauf, dass alle Unternehmensbereiche – einschließlich Sicherheitsorganisationen wie der Feuerwehr – zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen und sich verantwortungsvoll verhalten. Hier wird aufgezeigt, welche Maßnahmen die Betriebsfeuerwehr ergreift, um Umweltbelastungen zu minimieren, soziale Verantwortung wahrzunehmen und gute Governance-Praktiken umzusetzen. Zudem werden relevante KPIs genannt, anhand derer die Leistungen in diesen Bereichen gemessen werden können.
Environmental (Umwelt)
Umweltfreundliche Löschmittel und Emissionsreduktion: Traditionell verwendete Schaumlöschmittel enthielten PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), die extrem persistent und umweltschädlich sind. Das Konzept verpflichtet die Betriebsfeuerwehr, PFAS-freie Löschmittel einzusetzen. Bereits vorhandene Bestände an AFFF-Schaum (falls noch vorhanden) werden fachgerecht entsorgt und durch fluorfreie Schaummittel (FFF) ersetzt. KPI: Anteil PFAS-haltiger Löschmittel = 0% (Soll bis spätestens 2025). Zudem wird generell versucht, auf Schaumangriffe zu verzichten, wo Wasser oder alternative Mittel genügen, um Wasserressourcen zu schützen und Kontamination zu vermeiden.
Löschwasser-Aufbereitung: Bei Einsätzen fällt kontaminiertes Löschwasser (mit Ruß, gelösten Chemikalien) an. Um Boden und Gewässer zu schützen, hat die BFW in Zusammenarbeit mit FM ein System, um Löschwasser gezielt aufzufangen (z. B. mobile Beckensysteme oder Nutzung vorhandener Rückhaltebecken auf dem Gelände). Anschließend wird es analysiert und ggf. gefiltert oder als Sonderabfall entsorgt, statt ungeklärt in die Kanalisation zu gelangen. KPI: Anteil aufgefangenen Löschwassers bei Gefahrstoffeinsätzen >90%.
Energie- und Ressourcenverbrauch: Der Betrieb von Feuerwehrtechnik benötigt Energie (Fahrzeuge, Geräte) und verursacht Emissionen.
Hier setzt man an:
Fahrzeuge: Es wird geprüft, Teile des Fuhrparks zu elektrifizieren. Bereits existieren erste E-Löschfahrzeuge (mit Elektroantrieb) am Markt; bis 2030 strebt die BFW an, mindestens ein Einsatzfahrzeug mit alternativer Antriebstechnik zu betreiben (E-Antrieb oder H₂-Brennstoffzelle). Vorab werden kleinere Fahrzeuge (KEF, Pkw) möglichst als E-Fahrzeuge beschafft. KPI: CO₂-Ausstoß der BFW-Fahrzeugflotte (in t/Jahr) soll x% unter Vorjahreswert liegen; Langfristziel Klimaneutralität 2035.
Übungsbetrieb: Bei Übungen wird sparsam mit Ressourcen umgegangen: z. B. keine realen Schaumeinsätze in Übungen (Simulation stattdessen), Wasser in Übungshalle in Umlaufbecken aufgefangen und wiederverwendet. Feuerwehrübungshalle (falls vorhanden) mit Rauchsimulationsanlagen verzichtet auf Dieselrauch und nutzt Elektrowärme für Heißausbildung.
Klimaanpassung: In Zeiten des Klimawandels ist man sich bewusst, dass Hitzeperioden und Unwetter mehr Einsätze bedeuten können. Die BFW hat Hitzeschutzmaßnahmen (Trinkwasser, Kühlpausen) für die Mannschaft implementiert und Technik wie Pumpen und Sandsäcke auch für Hochwasser/Starkregen bereit (CSR-Aspekt gegenüber Gemeinde).
Chemikalien- und Gefahrstoffmanagement: Die BFW lagert bestimmte gefährliche Güter (Treibstoffe, Gasflaschen, Schaummittel). Hier werden strenge Lagerauflagen (GEfahrstoff-Verordnung, AwSV) eingehalten, z. B. Auffangwannen für Treibstoff-Fässer, getrennte Lagerung von Gasflaschen nach Arten. Regelmäßige Audits durch Umweltbeauftragten. KPI: 0 meldepflichtige Umweltvorfälle pro Jahr.
Die Erfolge im Umweltbereich werden in die Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung eingespeist (z. B. in den jährlichen ESG-Report). Durch diese Maßnahmen positioniert sich das Unternehmen auch gegenüber Stakeholdern als verantwortungsbewusst.
Social (Soziales)
Arbeitsschutz und Gesundheit der Einsatzkräfte: Feuerwehrdienst ist gefährlich – daher hat die BFW besondere Gesundheitsvorsorge. Alle Mitglieder durchlaufen regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen (G 26 Atemschutz, G 41 Arbeiten in Höhen etc.). Nach belastenden Einsätzen gibt es ein Angebot zur psychologischen Betreuung (Einsatznachsorge, ggf. durch externe PSU-Teams – Psychosoziale Unterstützung). KPI: 100% der Atemschutzgeräteträger haben gültige G26.3; Post-Einsatz-Gespräche wurden bei 100% der kritischen Einsätze durchgeführt. Ziel ist Zero Harm für die Helfer selbst.
Diversity und Gleichstellung: In der Belegschaftsfeuerwehr wird aktiv für Diversität geworben: Frauen in der Feuerwehr, Menschen verschiedener Herkunft – die BFW als Teil der Firmenkultur soll offen und inklusiv sein. Barrieren werden abgebaut (z. B. passende Schutzkleidung auch in kleinen Größen für Frauen, spezielle Fitnessprogramme für alle). KPI: Anteil weiblicher Feuerwehrkräfte (Soll z. B. > 20% erreichen); keinerlei Diskriminierungsvorfälle (über Mitarbeiterbefragungen evaluiert). Zudem wird Integration gefördert: z. B. Angebot für Mitarbeitende mit Handicap, in der BFW in unterstützender Rolle mitzuwirken (z. B. in der Leitstelle).
Belegschaftssicherheit und -Schulung: Die BFW trägt zur allgemeinen Sicherheitsschulung der Mitarbeiter bei. Jeder MA erhält jährlich eine Brandschutzunterweisung (gesetzlich vorgeschrieben, ArbSchG/DGUV). BFW-Mitglieder führen diese Schulungen mit Praxisnähe durch (Feuerlöscher-Training, Evakuierungsdrill). Dies steigert das Sicherheitsbewusstsein im ganzen Betrieb. KPI: Prozentsatz geschulter Mitarbeiter > 95% p.a.; Feedbackquote "fühle mich sicher am Arbeitsplatz" steigt.
Gemeinwesen und Corporate Social Responsibility: Oft engagieren sich Betriebsfeuerwehren auch außerhalb: z. B. Unterstützung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr bei Großveranstaltungen, Schulungen von Jugendfeuerwehren mit Equipment, gemeinsame Übungen mit THW oder Rotem Kreuz. Dies verbessert das Verhältnis zur Nachbarschaft und kann Leben außerhalb des Werks retten. Das Unternehmen fördert dieses Engagement durch Freistellung und Ressourcen. KPI: Anzahl gemeinsamer Aktionen mit Gemeinde pro Jahr (Ziel: mindestens 2-3).
Mitarbeiterbindung und -motivation: Mitglied der Betriebsfeuerwehr zu sein, steigert oft die Identifikation mit dem Unternehmen. Es ist ein sinnstiftendes Ehrenamt im Betrieb. Das Unternehmen honoriert dies z. B. durch kleine finanzielle Anerkennungen (Aufwandsentschädigungen analog Feuerwehrentschädigungssatzung, zusätzliche Urlaubstage nach x Einsätzen) oder Ehrungen (Dienstjubiläen, Helden des Monats etc.). Das fördert die Motivation und Bindung wertvoller Fachkräfte, was ein positiver Nebeneffekt ist.
Governance (Unternehmensführung & Compliance)
Compliance und Ethik: Die Betriebsfeuerwehr agiert nach dem Leitbild der Integrität. Beschaffungen (z. B. von Fahrzeugen) laufen transparent und regelkonform (Vergabeverfahren, Vermeidung von Korruption – das Unternehmen hat Compliance-Regeln, die auch hier gelten). Der BFW-Leiter wird z.B. auf Compliance geschult, um Zuwendungen von Lieferanten korrekt zu handhaben.
Dokumentation und Rechenschaftspflicht: Ein Pfeiler guter Governance ist lückenlose Dokumentation (siehe CAFM und QM-Prozesse). So kann jederzeit gegenüber Externen (Behörde, Gericht im Schadensfall) nachgewiesen werden, dass Sorgfaltspflichten erfüllt wurden: z. B. Gefährdungsbeurteilungen vorhanden, Übungen durchgeführt, Geräte geprüft. Dies schützt das Unternehmen vor Haftungsrisiken (Thema Organisationsverschulden). KPI: Zahl festgestellter Abweichungen/Empfehlungen bei Audits (Ziel: keine schweren Abweichungen, max. 5 geringfügige Verbesserungen pro Audit).
Risk Governance: Die BFW ist Teil des Enterprise Risk Management. Risiken im Bereich Notfall sind in der Risikomatrix des Unternehmens erfasst, mit Verantwortlichem (i.d.R. BFW-Leiter) und Gegenmaßnahmen. Regelmäßig berichtet die BFW an das Risk Committee. Das erhöht das Bewusstsein im Top-Management für etwaige Investitionserfordernisse (z. B. "Risiko: Ausfall Rechenzentrum durch Feuer – Gegenmaßnahme: Werkfeuerwehr, Stand Januar 2025, Restrisiko $X$, weitere Maßnahme nötig?").
ESG-Reporting: Für ESG-Ratings und Nachhaltigkeitsberichte müssen Daten geliefert werden (z. B. Arbeitsunfälle in der BFW = 0, Umweltkennzahlen). Die BFW trägt aktiv zu den ESG-KPIs des Unternehmens bei. Beispiel: ein ESG-KPI könnte sein "Anzahl der Notfallübungen durchgeführt" unter dem Aspekt Governance (zeigt Resilienz). Oder "Umweltbelastung durch Löschmittel" als Environmental KPI. Diese Daten werden aufbereitet und an die CSR-Abteilung gemeldet.
Nachhaltigkeitsziele 2030: Das Konzept orientiert sich auch an globalen Zielen, z. B. den Sustainable Development Goals (SDGs): SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) – BFW schützt Gesundheit; SDG 9 (Industrie, Innovation) – Einsatz moderner Technik im Notfallschutz; SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) – Beitrag zu Katastrophenvorsorge; SDG 13 (Klimaschutz) – Umgang mit klimabedingten Risiken etc.
Transparenz:
Gute Governance verlangt Transparenz auch intern: Die Leistungen und Verbesserungen der BFW werden intern kommuniziert (z. B. im Intranet: "Unsere Betriebsfeuerwehr hat im letzten Jahr X Einsätze gemeistert und Y Schulungen gehalten"). So verstehen alle Mitarbeiter den Wert und es fördert eine Sicherheitskultur.
Kontinuität der Governance:
Selbst bei Personalwechsel ist das System robust, weil Prozesse dokumentiert und institutionalisiert sind. Die Habilitationsschrift legt Wert darauf, dass diese Nachhaltigkeit in der Organisationsführung gewährleistet ist – im Einklang mit den hohen Anforderungen einer FM-Habilitation an normative Genauigkeit und Dauerhaftigkeit der Konzepte.
Durch diese ganzheitliche Berücksichtigung von ESG-Aspekten demonstriert das Konzept, dass Sicherheit und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sind. Die Betriebsfeuerwehr trägt zum nachhaltigen Unternehmenserfolg bei: Sie schützt nicht nur vor akuten Gefahren, sondern tut dies auf eine Weise, die Umwelt schont, Menschen fördert und den Prinzipien guter Unternehmensführung entspricht.
Anhänge
Im Anhang dieser Arbeit sind zahlreiche Vorlagen, Muster und ergänzende Informationen zusammengestellt, die das beschriebene Betriebskonzept untermauern und in der Praxis nutzbar machen. Die Anlagen sind so strukturiert, dass sie direkt im Unternehmen implementiert oder als Grundlage für spezifische Ausarbeitungen dienen können. Die wichtigsten Anhänge werden nachfolgend aufgelistet und kurz erläutert:
Anlage 1: Muster-Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) – Übersichtstabelle
Enthält eine tabellarische Aufstellung aller definierten Alarmstichworte (z. B. "BMA-Alarm Büro", "Feuer 2 RZ", "THL Gas Leckage BESS") mit den jeweils alarmierten Einheiten/Kräften, Nachbarhilfen und besonderen Hinweisen. Die AAO berücksichtigt die Schutzstufen je Standort und ist mit der öffentlichen Leitstelle abgestimmt. Sie dient der Leitstelle und den Einsatzkräften als Leitfaden im Ernstfall.
Anlage 2: Standard-Einsatz-Pläne (Einsatz-SOPs) – Dokumentensammlung
SOP B1: Innenangriff im Bürogebäude (Ablaufschema nach FwDV 3, Atemschutzüberwachungsliste als Vordruck).
SOP B2: Brand im Rechenzentrum (Entscheidungsmatrix: Löschanlage auslösen ja/nein, Server-Shutdown, Prioritätenliste zu schützende Räume).
SOP TH1: Technische Hilfe Verkehrsunfall auf Werksgelände (inkl. Meldeschritt an Betriebsarzt, Absicherung Unfallstelle, E-Antriebsfahrzeuge Besonderheiten).
SOP ABC: Austritt Gefahrstoff XY im Labor (Maßnahmenkatalog für Gefahrstoff nach ERI-Cards, Dekon-Stufe).
Jede SOP verweist auf relevante Normen/Vorschriften (z. B. FwDV 7 Atemschutz, DGUV Regel 105-049 für Sicherheit der Kräfte) und enthält KPIs, wo messbar (z. B. Zielzeit "Wasser am Rohr < 3 Min nach Eintreffen").
Anlage 3: Gefährdungsbeurteilung & Risikomatrix (Auszug) – Bericht/Tabellen
Dies ist ein exemplarischer Auszug der durchgeführten Gefährdungsbeurteilung nach ArbSchG §5 für die Betriebsfeuerwehr. Enthalten ist: - Beschreibung der Methodik (TRGS 800 Schema für Brandgefährdung, Bow-Tie Visualisierung für Top-Risiken). - Eine Risikomatrix (5x5 Felder) mit Markierung der größten Risiken (Rot-Bereich) und den hinterlegten Maßnahmen. - Beispiel-Bow-Tie-Diagramm als Grafik (z. B. "Brand Tankraum Dieselgenerator" mit Ursachen und Folgen samt Barrieren illustriert). Diese Anlage dient als Nachweis der systematischen Risikoanalyse und kann als Vorlage für jährliche Fortschreibungen genutzt werden.
Anlage 4: Ausbildungs- und Übungsplan – Kalender/Matrix
Jan: Unterweisung UVV Feuerwehr, Wiederholung Erste Hilfe.
Feb: Objektbegehung Lager + Schaumausbildung (theoretisch, da PFAS-frei Handhabung).
...
Sep: Zugübung: Vollübung Nacht, Szenario Gefahrstoffaustritt BESS (mit externer FW).
...
Dez: Jahresabschlussbesprechung, Feedbackrunde, Plan nächstes Jahr.
Die Matrix zeigt pro Monat welche Schwerpunkte, wer verantwortlich (Name Ausbilder) und welche Nachweise (Protokoll, Fotos). Zudem ist eine Spalte für Normbezug: z. B. "nach FwDV 3 & 13" für eine Brandübung, "DGUV 305-002" für Gerätewart-Fortbildung.
Anlage 5: Checkliste Brandschutzübernahme FM – Audit-Template
Sind aktuelle Feuerwehrpläne nach DIN 14095 vorhanden?
Wurde die Anzahl der Feuerlöscher nach ASR A2.2 bemessen und geprüft?
Ist die Wandhydrantenanlage abgenommen und funktionsfähig (Prüfprotokoll)?
Gibt es einen Brandschutzbeauftragten benannt?
Wurden Mitarbeiter unterwiesen?
Anlage 6: CAFM-Datenfelder und Berichtlayouts – Technische Anlage
Screenshots oder Layout-Ausdrucke aus dem CAFM-System, die zeigen, wie die BFW-Daten erfasst werden. Beispielsweise ein exemplarisches Dashboard („Safety & Fire KPI Monitor“) mit Ampeldarstellung für Prüftermine, Personalschulungen etc., sowie der Aufbau eines Einsatzberichtsformulars im System.
Anlage 7: Kooperationsvereinbarung Werkfeuerwehr – Kommune – Dokument
Falls relevant: Muster einer Vereinbarung mit der Stadt, welche Leistungen die Betriebsfeuerwehr (Werkfeuerwehr) im Stadtgebiet erbringen kann und wie im Gegenzug Unterstützung aussieht. Regelt z. B. Kostenübernahmen, Befehlsgewalt im Einsatz, gemeinsame Übungen. Diese Anlage zeigt das Commitment auch nach außen und gibt rechtliche Sicherheit.
Anlage 8: Notfall- und Kontinuitätsplan (BCP) – Kurzfassung
Eine Zusammenfassung, wie die Betriebsfeuerwehr ins Business Continuity Management integriert ist. Enthalten sind z. B. Eskalationsstufen (Wann tagt der Krisenstab? Welche Schwellen lösen Business Continuity Maßnahmen aus?), Kommunikationspläne an Kunden/Behörden im Krisenfall und Übergabeszenarien (von akuter Gefahrenabwehr zu Wiederanlauf). Damit wird deutlich, dass das Konzept mit ISO 22301 kompatibel ist.
Es könnten noch weitere Anlagen sinnvoll sein, etwa detaillierte technische Zeichnungen (Lageplan mit Löschwasser), Fotografien der Ausrüstung, Ergebnisberichte von Übungen etc
